Server-CPU: Nvidias Grace schlägt doppelten Intel-Xeon
Dank 144 Kernen und LPDDR5X-Speicher ist die Grace-CPU sehr schnell: Nvidias Vergleich belegt dies für ein durchaus besonderes Szenario.

Nvidia hat die kommende Grace-CPU nicht nur gegen AMDs ältere Epyc 7002 (Rome) gestellt, sondern auch den Vergleich zu Intels aktuellen Xeon (Ice Lake SP) gezogen: Der Server-Prozessor soll gemäß diesem Vergleich doppelt so schnell sein und eine mehr als doppelt so hohe Energieeffizienz aufweisen. Allerdings hat Nvidia bei der Konkurrenz längst nicht das stärkste Aufgebot gewählt, sondern sich an den logischen Kernen respektive den Threads der zu vergleichenden Chips orientiert.
In der GTC-2022-Präsentation (PDF, via Tom's Hardware) von Nvidias Vice President für Hyperscale und HPC, Ian Buck, zeigt dieser einen branchentypischen Benchmark: Hierzu wurde das WRF (Weather Research and Forecasting Model) des US-amerkanischen NCAR (National Center for Atmospheric Research) verwendet, konkret das IB4-Modell für die iberische Halbinsel. Das WRF skaliert gut über viele CPU-Kerne, allerdings ist es tendenziell speicherlastig und eignet sich daher gut als Testszenario.
Grace als Dual-Chip-Modul weist 144 Kerne pro Sockel auf, der LPDDR5X-Speicher erreicht rund 1 TByte/s. Für den Vergleich hat Nvidia zwei Xeon Platinum 8360Y (Ice Lake SP) mit 36C/72T und 205 GByte/s via DDR4-Interface gewählt, es werden also jeweils 144 logische Kerne miteinander verglichen.
Hier zeigt sich, dass Grace die doppelte Performance und Nvidia zufolge überdies die 2,4-fache Effizienz aufweisen soll. Der schnellste Ice Lake SP wäre der 40-kernige Xeon Platinum 8380, er benötigt aber 270 Watt - die beiden Xeon Platinum 8360Y zusammen hingegen 500 Watt, so wie Nvidias CPU.
Nächste Xeon-Generation schon unterwegs
Die Intel-Chips wurden bereits im April 2021 vorgestellt, im Spätsommer 2022 folgen allerdings die 56-kernigen Sapphire Rapids mit verbesserter Architektur und erstmals einem Chiplet-Design sowie speziellen HBM2e-Varianten für eine besonders hohe Speicherbandbreite. Nvidias Grace wiederum soll noch im ersten Halbjahr 2022 verfügbar sein, wobei eventuelle Cloud-/HPC-/Supercomputer-Partner nicht erwähnt wurden.
Benannt ist die CPU nach Grace Hopper, einer US-amerikanischen Informatikerin. Sie hat mit dem A-0 einen der weltweit ersten Compiler entwickelt, zudem basiert die Programmiersprache COBOL stark auf ihrer Vorarbeit.
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