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Serien über Tech-Firmen: Wie das Fernsehen das Silicon Valley sieht

Denkt man ans Silicon Valley, denkt man an große Erfindungen, technische Revolution, Goldrausch. Guter Stoff also, wie auch an diesen Serien zu sehen ist.
/ Peter Osteried
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Rob McElhenney in Mythic Quest (Bild: Apple TV+)
Rob McElhenney in Mythic Quest Bild: Apple TV+

Das Silicon Valley, in der südlichen San Francisco Bay Area gelegen, ist Standort vieler wichtiger Tech-Firmen und ein Ort, an dem Träume wahr werden - oder zumindest Visionen entstehen, die das Zeug haben, die Welt zu verändern. Für Menschen aus der Unterhaltungsindustrie ist das natürlich reizvoll, denn hier hat man alles: das große Geld, das große Drama, das ganz große Entertainment.

Kein Wunder also, dass sich schon einige Serien mit dem Valley und mit Tech-Firmen an sich auseinandergesetzt haben. Dabei spielt nicht jede Sendung im Silicon Valley, eine hat es aber sogar zum Titel gemacht.

Silicon Valley (2014-2019)

Die Comedy-Serie Silicon Valley (Trailer der ersten Staffel)(öffnet im neuen Fenster) dreht sich um eine Gruppe junger, introvertierter, smarter Programmierer, die in der Bay Area in einem Startup arbeiten, aber auch davon träumen, ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Sie wurde von Mike Judge entwickelt, den man vor allem als Erfinder von Beavis und Butt-Head kennt.

Judge weiß, wovon er spricht: Er war in den 1980er Jahren selbst im Silicon Valley tätig. Zudem haben die Autoren der Serie mit Techies aus der echten Welt gesprochen.

Zwar ist Silicon Valley eine Comedy, aber - was die Region und ihre Einwohner betrifft - ausgesprochen nah am echten Leben. Die topbesetzte Serie, unter anderem spielt Kumail Nanjiani (Eternals) mit, läuft hierzulande bei Sky(öffnet im neuen Fenster) .

Silicon Valley - Comedy-Serie auf HBO über Tech-Startups
Silicon Valley - Comedy-Serie auf HBO über Tech-Startups (01:30)

The IT Crowd (2006-2013)

Die britische Serie spielt natürlich nicht im Silicon Valley. Jedoch ist der Geist des Valleys in dieser großen Firma zu spüren, die von einem hitzköpfigen Yuppie geleitet wird. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die IT-Supporter Roy, Moss und ihre Supervisorin Jen. Die Serie wurde von Graham Lineman entwickelt, nachdem er mit einem IT-Mitarbeiter mit fragwürdigen Social Skills zu tun gehabt hatte.

The IT Crowd (Trailer der zweiten Staffel)(öffnet im neuen Fenster) kommt bei vielen Beschäftigen in der IT-Branche gut an, weil sie vieles wiedererkennen. Etwa dass das "Büro" der IT in einem schäbigen Eck des Kellers liegt. Oder dass die ITler daran verzweifeln, Kollegen wie Kleinkindern immer wieder die simpelsten Sachen erklären zu müssen - und an einem Management, das Wunder erwartet, aber von nichts Ahnung hat.

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NBC hatte eigentlich vor, ein US-Remake der Sendung zu produzieren. Mehr als die Pilotfolge, in der auch Richard Ayoade aus der britischen Version dabei war, gab es aber nicht. Die fünf Staffeln The IT Crowd können unter anderem bei Netflix angesehen werden(öffnet im neuen Fenster) .

The IT Crowd - Trailer
The IT Crowd - Trailer (02:17)

Mythic Quest (seit 2020)

In der von Apple TV+ produzierten Serie Mythic Quest: Raven's Banquet (Trailer)(öffnet im neuen Fenster) geht es um den Eigentümer und die Angestellten einer Videospielfirma, die alles daransetzen, dass ihr Hit Mythic Quest weiterhin erfolgreich ist.

Rob McElhenney hat die Serie entwickelt und sich dabei von echten Vertretern der Branche inspirieren lassen. Die Figur Ian Grimm etwa basiert auf Jason Vandenberghe, dem früheren Creative Director von Ubisoft. Bart und Sprachduktus sind eine direkte Hommage an ihn.

Mythic Quest - Trailer
Mythic Quest - Trailer (02:03)

Vom Look her erinnert die Figur aber auch an Brandon Beck, den Gründer von Riot Games.

Zwei Staffeln sind bereits gelaufen, die dritte kommt dieses Jahr, die vierte ist bestellt.

Devs, Halt and Catch Fire und bald: Spotify

Devs (2020)

Die mit acht Folgen abgeschlossene Miniserie Devs (Trailer) (öffnet im neuen Fenster) ist bei Disney+ zu sehen. Es geht um eine Computertechnikerin, die bei einem erfolgreichen Silicon-Valley-Unternehmen angestellt ist, dabei aber einen besonderen Grund hat, genau in dieser Firma zu arbeiten. Ihr Freund ist dort verschwunden und sie versucht herauszufinden, was passiert ist.

Alex Garland (Ex_Machina) hat die Serie entwickelt und beschreibt sie(öffnet im neuen Fenster) als eine Geschichte für Menschen, die Geduld haben und es mögen, sich als Zuschauer in Bilder, Ideen und Musik fallen zu lassen. Devs spielt mit den Stereotypen des Silicon Valleys, vom starkem Wohlstandsunterschied über den ausufernden Tech-Campus bis hin zu den etwas schrägen Gründern der erfolgreichsten Tech-Firmen.

Die Science-Fiction-Serie greift dabei auch den "Gottkomplex" auf, den manche dieser schillernden Figuren zu haben scheinen, und befasst sich mit dem inhärenten Narzissmus der Branche.

Devs - Trailer
Devs - Trailer (01:44)

Halt and Catch Fire (2014-2017)

Die Serie Halt and Catch Fire (Trailer)(öffnet im neuen Fenster) beginnt in den 1980er Jahren und konzentriert sich auf einen Ex-IBM-Manager, der mit Hilfe brillanter Coder die PC-Technologie seiner ehemaligen Firma per Reverse Engineering knacken will.

Die Hauptrolle spielt Lee Pace (Foundation), der seine Figur an Steve Jobs angelehnt hat, aber auch an die fiktiven Figuren Patrick Bateman (American Psycho) und Don Draper (Mad Men). Die Tech-Gründer in der Serie sind archetypisch und exzentrisch, aber die Serie schafft es, die Menschen dahinter sichtbar zu machen und nebenbei zu erzählen, wie die Grundlagen des Internetzeitalters und der technischen Innovationen der letzten Jahre gelegt wurden. Schauspieler Scott McNairy sprach im Vorfeld mit ITlern, unter anderem um zu sehen, was ihre persönlichen professionellen Ticks sind, die er teils in seine Figur einfließen ließ.

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Es gibt vier Staffeln von Halt and Catch Fire. Nur die erste ist bei Amazon zu sehen, die ersten beiden sind bei Apple TV+ abrufbar - allerdings muss man sie dafür kaufen.

Halt And Catch Fire - Trailer
Halt And Catch Fire - Trailer (01:35)

Netflix bald mit Serie über Spotify

In diesem Jahr wird auch Netflix eine eigene Serie rund um ein Tech-Unternehmen präsentieren. Es wird eine Serie über Spotify und die beiden Gründer Daniel Ek und Martin Lorentzon.

Erzählt wird, wie eine kleine schwedische Firma mit einer App, hinter der eine gigantische Bibliothek an Songs steckt, zum globalen Player wurde - sehr zum Graus von Plattenfirmen, die auf physische Medien setzen, und Künstlern, die mit lächerlichen Tantiemen abgespeist werden.

Die Serie basiert auf dem Buch Spotify Untold von Sven Carlsson und Jonas Leijonhufvud. Darin geht es auch um den Konflikt zwischen Apple und Spotify, in dessen Verlauf, wie Daniel Ek im Buch erzählt, Steve Jobs versuchte, ihn einzuschüchtern.

Ein Starttermin steht noch nicht fest, die Miniserie könnte aber wie die fiktionalisierte True-Crime-Geschichte Inventing Anna für Netflix zum großen Erfolg werden.


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