Was macht PCIe 3.0 so effizient?
Bleibt noch eine Frage: Wie konnte PCIe 3.0 gegenüber Version 2.x die Datenrate (fast) verdoppeln, obwohl die Bitrate lediglich um 60 Prozent stieg?
Das Bild ist natürlich Fake, doppelt Fake sogar. Schon das Ausgangsbild ist eine (schlechte) Fotomontage. Das Buch gibt es aber wirklich.
Die ganz irdische Antwort: Mit einem Wechsel der Codierung. Statt 8b10b-Codierung kommt hier 128b130b-Codierung zum Einsatz. Damit steigt die Effizienz des Codes von 80 Prozent (acht Nutzbits pro zehn übertragene) auf etwa 98,5 Prozent. Da weiterhin zwei zusätzliche Codebits vorhanden sind, bleibt Out-of-band signalling möglich.
Statt Supertechnologie machten das stabile Taktgeneratoren und eine umfangreiche mathematische Analyse möglich. Durch die hinzugefügten zwei Codebits wird sichergestellt, dass mindestens alle 129 Bits ein Null-Eins-Wechsel auftritt.
Dies ist eine Reaktion auf die verbesserten technischen Möglichkeiten. Der Fehler eines modernen Taktgenerators ist so gering, dass innerhalb dieses Zeitraums der Auswertezeitpunkt im zulässigen Bereich bleibt. Anfangs wird dies im Rahmen des sogenannten Linktrainings mit speziellen Bitmustern erreicht.
Gleichstromfreiheit und EMI-Konformität werden hier allein durch den Scrambler erreicht. Erstere ist mit diesem Ansatz jedoch nur noch eine statistische Aussage. Im Gegensatz zur 8b10b-Codierung ist sie nicht mehr garantiert, allerdings sind Fehler durch eine vollständige Ladung eines Koppelkondensators extrem unwahrscheinlich.
Version 6.0 bringt Umbruch
PCIe Version 3.0 hat also die Datenrate teilweise durch effizientere Codierung gesteigert. Ermöglicht hat sie die gemeinsame statistische Analyse aller zuvor betrachteten Komponenten. Die folgenden beiden Versionen greifen wieder auf den klassischen Ansatz, eine reine Steigerung der Bitrate, zurück. Hier ist es wieder die Prozesstechnologie, die schnellere Schaltungen ermöglicht.
Mit Version 6.0 folgt wieder ein großer Umbruch. Hier wird das klassische Codierungsverfahren vollständig über Bord geworfen. Stattdessen halten Techniken Einzug, die zuvor bei Inter-Prozessor-Kommunikationsnetzen zum Einsatz kamen.
Darüber hinaus kommt statt des klassischen, binären Signalisierungsverfahrens nun eines mit vier möglichen Werten pro Bittakt zum Einsatz. Dies verdoppelt die Datenrate, erfordert allerdings auch eine deutlich umfangreichere Analyse. Alle Neuerungen detailliert zu beleuchten, bietet allerdings ausreichend Stoff für mindestens einen weiteren Artikel.
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Ausgestrahlt - elektromagnetische Emission |
Seh ich genauso. ich fand den Matapher nicht wirklich hilfreich und irgendwie fehl am Platz.
Jetzt kommt mit der nächsten Gen mal mehr als drei Pegel, ja wahnsinn! Ja ich weiss...
Ich auch. Der war sehr unterhaltsam und lehrreich. Perfekt.
Danke für die Korrektur. Dass elektrische Signale analog sind, ist aus der Sicht ja...