Sensorfehler: Spinne legt Rendsburger Schwebefähre lahm

It's not a bug - it's a spider: Am 9. August ist die Schwebefähre über den Nord-Ostsee-Kanal in Rendsburg für etwa zwei Stunden ausgefallen. Nach Angaben der Kanalverwaltung war ein kleines Tier schuld daran.
Eine Spinne war über einen Sensor gekrabbelt und hatte dort ein Netz gesponnen. Der Sensor, der den Treibstofftank des Notstromaggregats überwacht, habe das Spinnennetz als Leck interpretiert, sagte Thomas Fischer, Pressesprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Nord-Ostsee-Kanal, der lokalen Tageszeitung Schleswig-Holsteinische Landeszeitung(öffnet im neuen Fenster) . "Da war erst mal großer Alarm."
Die Schwebefähre wird elektrisch angetrieben. Sie hat ein Notstromaggregat an Bord, damit sie bei einem Stromausfall nicht mitten über dem Kanal stehenbleibt. Dann könnte sie mit einem Schiff kollidieren oder den Schiffsverkehr blockieren.
Die Fähre braucht ein Notstromaggregat
Deshalb ist das Notstromaggregat sicherheitsrelevant. Bei einem Problem daran wird die Fähre gestoppt. Nachdem die Fähre angehalten wurde, machten sich Arbeiter auf die Suche nach der Fehlerursache. Der Sensor ist in einer Auffangwanne angebracht und soll melden, wenn diese voll ist.
"Und wenn die Wanne voll ist, kann der einzige Grund dafür ein Leck sein" , sagte Fischer. Bei der Überprüfung zeigte sich aber, dass die Wanne leer war. Stattdessen war der Sensor von einem Spinnennetz bedeckt.
Die Querung des Nord-Ostsee-Kanals in Rendsburg ist ein monumentales Bauwerk: eine knapp 2,5 Kilometer lange Stahlbrücke für die Eisenbahn. Darunter hängt für den Straßenverkehr eine von weltweit gerade mal acht Schwebefähren. Der 1895 fertiggestellte Kanal ist eine wichtige Verbindung zwischen Nordsee und Ostsee und wird im Jahr von rund 30.000 Schiffen befahren.
Die Schwebefähre ist neu
Die Schwebefähre ist erst seit März dieses Jahres wieder regulär in Betrieb. Bei einer Kollision mit einem Frachtschiff Anfang 2016 wurde die Gondel so schwer beschädigt, dass sie nicht mehr repariert werden konnte und eine neue gebaut werden musste.
Es war auch nicht der erste Sensorfehler: Eine Woche nach der Eröffnung stoppte die Fähre. Die Sensoren hatten vermeintlich einen Sturm detektiert, Es herrschte aber gerade mal Windstärke 3. Dieses Problem sei inzwischen behoben, sagte Fischer.



