Sensible Daten erbeutet: Die Ukraine hat angeblich Russlands Militär gehackt

Der ukrainische Militärnachrichtendienst GUR behauptet, erfolgreich in Serversysteme des russischen Verteidigungsministeriums eingedrungen zu sein und sensible Daten abgegriffen zu haben. Die Ukraine habe nun Zugriff auf die von dem russischen Ministerium verwendete Informationssicherheits- und Verschlüsselungssoftware sowie eine Reihe russischer Geheimdienstdokumente, heißt es in einer Mitteilung von GUR(öffnet im neuen Fenster) .
Angeblich konnten die Cyberexperten des ukrainischen Militärnachrichtendienstes verschiedene Befehle, Berichte, Anweisungen und andere Dokumente abgreifen, die zwischen mehr als 2.000 Struktureinheiten der russischen Sicherheitsdienste zirkulierten. Als Nachweis teilte GUR Screenshots von Datenbankabfragen, Protokollen und Dokumenten. Deren Echtheit kann derzeit nicht abschließend bestätigt werden.
Generäle und Führungskräfte angeblich identifiziert
"Die gewonnenen Informationen ermöglichen es, die vollständige Struktur des Systems des russischen Verteidigungsministeriums und seiner Verbindungen zu ermitteln" , erklärt der Nachrichtendienst. Die Analyse der Daten habe außerdem dabei geholfen, Generäle und andere hochrangige Leiter der Struktureinheiten des russischen Verteidigungsministeriums zu identifizieren, ebenso wie Stellvertreter, Assistenten und Spezialisten.
Weiter behauptet der ukrainische Militärnachrichtendienst, er verfüge nun über offizielle Dokumente von Timur Wadimowitsch Iwanow, stellvertretender Verteidigungsminister der Russischen Föderation. Letzterer habe eine wichtige Rolle bei der Durchführung des Cyberangriffs gespielt, Details dazu nennt GUR allerdings nicht.
Weitere Cyberangriffe auf Russland
Erst Ende Januar hatte der ukrainische Militärnachrichtendienst verkündet, eine Gruppe ukrainischer Hacker habe erfolgreich zwei Petabyte an russischen Forschungsdaten vernichtet und einen Supercomputer lahmgelegt . Ebenfalls im Januar soll es der Hackergruppe Blackjack gelungen sein, sensible Informationen über mehr als 500 russische Militäreinrichtungen abzugreifen und diese den Streitkräften der Ukraine zuzuspielen.
Zuvor verübte Blackjack einen Angriff auf den Moskauer Internetanbieter M9 Telecom und bezeichnete diesen als "Warm-up" für einen größeren Angriff, der eine "ernsthafte Rache" für den Kyivstar-Angriff von Dezember 2023 darstellen werde.



