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Seltene Erden: China vergibt befristete Exportlizenzen an US-Firmen

Im Handelsstreit zwischen China und den USA gibt es eine vorläufige Einigung. Doch Peking behält ein wichtiges Druckmittel in der Hand.
Aktualisiert am , veröffentlicht am / Friedhelm Greis
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Donald Trump (l.) und Xi Jingping müssen der Vereinbarung noch zustimmen. (Bild: Kevin Lamarque/Reuters)
Donald Trump (l.) und Xi Jingping müssen der Vereinbarung noch zustimmen. Bild: Kevin Lamarque/Reuters

Im Handelsstreit der USA mit China haben Unterhändler in London eine Einigung erzielt. Einem Bericht des Wall Street Journal(öffnet im neuen Fenster) (Paywall) zufolge erklärte sich China bereit, die Lieferung von Seltenerdmetallen an Firmen in den USA wieder aufzunehmen. Allerdings seien die Exportlizenzen auf eine Dauer von sechs Monaten begrenzt.

US-Präsident Donald Trump bestätigte die vorläufige Einigung auf seiner Plattform Truth Social. "Der Deal mit China ist gemacht" , schrieb Trump(öffnet im neuen Fenster) . Chinas Präsident Xi Jingping und er selbst müssten der Vereinbarung aber noch zustimmen. "Alle Magnete und alle erforderlichen Seltenerdmetalle werden von China im Voraus geliefert" , schrieb er weiter. Im Gegenzug würden die USA wieder chinesische Studenten an ihren Universitäten akzeptieren.

Hintergrund des Streits ist der Versuch Trumps, durch hohe Einfuhrzölle die Produktion von Waren aus China in die USA zu verlagern. China reagierte auf die Strafzölle mit Gegenzöllen und schränkte den Export der wichtigen Seltenerdmetalle ein. Die Folge: Unternehmen mussten sich den Export dieser für Elektromotoren oder Sensoren dringend benötigten Rohstoffe mit aufwendigen Anträgen genehmigen lassen.

Am vergangenen Wochenende deutete China bereits an , Anträge europäischer Firmen auf den Export seltener Erden künftig schneller zu bearbeiten. Die Volksrepublik ist ein Hauptverarbeiter der Metalle, aber bei Hightechprodukten wie bestimmten Ausrüstungen für Flugzeuge oder Chipdesignsoftware vom Ausland abhängig. Zum Ärger Pekings hatten die USA unlängst den Export dieser Technologie nach China eingeschränkt.

Einfuhrzölle bleiben hoch

Dem Wall Street Journal zufolge wollen die USA nun wieder Triebwerke und deren Zubehör sowie Ethan(öffnet im neuen Fenster) nach China liefern. Das Gas werde für die Produktion von Kunststoffen benötigt.

Trotz der nun erfolgten Einigung bleiben die Einfuhrzölle für chinesische Produkte in die USA weiter hoch. Diese belaufen sich laut Trump auf 55 Prozent und setzen sich zusammen aus einem 10-prozentigen globalen Zoll auf alle Einfuhren, einen 20-prozentigen Sonderzoll wegen angeblicher Fentanyleinfuhren und einem bereits bestehenden 25-prozentigen Zoll auf chinesische Produkte. China belasse seinen Einfuhrzoll jedoch bei einem Satz von 10 Prozent, der vor einem Monat in Verhandlungen in Genf vereinbart worden war .

Nachtrag vom 12. Juni 2025, 10:16 Uhr

Die chinesische Regierung hielt sich am Tag nach Trumps Ankündigung mit Details über die Einigung zurück. Beide Seiten hätten neue Fortschritte gemacht, die Bedenken zu Wirtschaft und Handel der anderen Seite zu lösen, sagte Außenamtssprecher Lin Jian nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa in Peking. Die Volksrepublik hoffe, dass beide Seiten zusammenarbeiten könnten, um den gefundenen Konsens umzusetzen.


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