Segway-Ninebot: E-Scooter sollen autonom zur Ladestation fahren
Das Aufladen von E-Scootern ist für die Verleihdienste aufwendig und kostspielig. Daher könnten künftig Geister-Scooter durch die Städte rollen. Beim Kauf "normaler" E-Scooter gibt es derweil Verzögerungen.

Der chinesische Anbieter Segway-Ninebot will mit selbstfahrenden E-Scootern den Verleih der Tretroller attraktiver machen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, präsentierte das Unternehmen am 16. August in Peking den Kickscooter T60, der ohne Fahrer selbstständig zu einer Ladestation fahren könne. Die Verleihdienste Uber und Lyft gehörten bereits zu den ersten Kunden der Fahrzeuge, die Anfang nächsten Jahres auf die Straße kommen könnten. Ein Sprecher von Lyft dementierte hingegen, die autonomen Tretroller bestellt zu haben.
Die Wartung und Aufladung der E-Scooter ist für die Betreiber aufwendig. In der Regel sind nachts Mitarbeiter der Unternehmen unterwegs, um die Fahrzeuge einzusammeln, aufzuladen, an zentraler gelegenen Standorten abzustellen und nach Bedarf zu warten. Für die Tätigkeit gibt es inzwischen Bezeichnungen wie Juicer, Ranger, Hunter oder auch Charger. Nach Ansicht von Umweltexperten verschlechtert sich durch die Fahrten der Serviceteams die Klimabilanz der Tretroller.
Roller sollen Busspuren benutzen dürfen
Könnten die Kleinstfahrzeuge selbstständig zu Sammelpunkten fahren, würde das den Aufwand für die Verleihdienste reduzieren. Allerdings werden die Geräte dadurch teurer. Laut Reuters soll der Ninebot-Roller umgerechnet 1.420 US-Dollar kosten, während die bisherigen Fahrzeuge preislich zwischen 100 und 300 US-Dollar liegen. Darüber hinaus verfügen die Geräte nicht nur über zwei, sondern über drei Räder. Einen funktionierenden Prototyp soll das Unternehmen aber nicht gezeigt haben.
Ob selbstfahrende Tretroller in Deutschland eine Zulassung erhalten würden, ist unklar. Derzeit erwägt das Bundesverkehrsministerium sogar, den sogenannten Elektrokleinstfahrzeugen bei Bedarf die Nutzung von Busspuren zu erlauben. Selbstfahrende E-Scooter könnten auf solchen Fahrstreifen und auf Radwegen aber schnell zum Verkehrshindernis werden oder die Gefahr von Zusammenstößen vergrößern. Denn es ist nicht davon auszugehen, dass die Geräte eine vergleichbare Sensorausstattung wie ein selbstfahrender Pkw haben werden.
Auslieferung verzögert sich
Selbst bei der Zulassung der "normalen" E-Scooter gibt es derzeit Probleme. Einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel zufolge verfügen viele der Modelle, die an private Nutzer verkauft werden sollen, noch nicht über die erforderliche Betriebserlaubnis. In den vergangenen Tagen haben Elektrofachmärkte wie Media Markt und Saturn E-Mails an Vorbesteller verschickt, in denen für einzelne Modelle auf eine Verzögerung "auf unbestimmte Zeit" hingewiesen wird.
Bislang hätten 13 Modelle bereits eine Betriebserlaubnis erhalten, heißt es in dem Bericht. Doch weitere zehn Modelle befänden sich im Prüfverfahren. Das Zulassungsverfahren dauere nach Angaben des zuständigen Kraftfahrt-Bundesamtes etwa zwei Wochen, der TÜV benötige vorher vier Wochen für die technische Überprüfung der Fahrzeuge.
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Bei Tier Beispielsweise halten die Roller inzwischen deutlich länger, z.t. Jahre. Sehr zu...
Wenn am Stadtrand keiner steht komme ich ja nur mit Auto in die Stadt. Dann fahre ich...
wenn das Ding plötzlich auf die Straße fährt ist das ja nicht so schlimm
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