Seefahrt: Ulstein stellt Versorgungsschiff mit Atomreaktor vor
Künftig sollen Kreuzfahrtschiffe elektrisch fahren. Thor soll ihre Akkus auf See laden.

Wo kommt der Strom auf See her? Einige norwegischen Fjords sollen in wenigen Jahren nur noch von Schiffen mit sauberem Antrieb befahren werden dürfen. Ähnliche Auflagen könnten künftig auch für Kreuzfahrtschiffe in polaren Gewässern gelten. Eine norwegische Werft hat ein Konzept für einen Versorger vorgestellt.
Thor ist 149 Meter langes Mehrzweckschiff, das der norwegische Schifffahrtskonzern Ulstein als 3R-Schiff bezeichnet. 3R steht für Replenishment, Research and Rescue, also Versorgung, Forschung und Rettung.
Das Schiff hat einen elektrischen Antrieb, der von einem Flüssigsalzreaktor mit Strom versorgt wird. Dieser Reaktor soll die Akkus elektrisch betriebener Kreuzfahrtschiffe auf See laden. Er soll leistungsfähig genug sein, um vier Schiffe gleichzeitig mit Strom versorgen zu können.
Thor nutzt einen Thorium-Flüssigsalzreaktor
Der Flüssigsalzreaktor (Molten Salt Reactor, MSR) nutzt als Brennstoff Thorium, dessen Kettenreaktion ein Salz auf eine Temperatur von 700 Grad Celsius erhitzt und Dampf erzeugt, der eine Turbine antreibt. Solche Reaktoren gelten als vergleichsweise sicher, sind aber laut Ulstein noch nicht im Einsatz auf See getestet worden.
"Wir haben das Ziel, den Ehrgeiz und den ökologischen Imperativ, zu einem emissionsfreien Betrieb überzugehen, aber bisher fehlte uns die Lösung", sagte Ulstein-Chefin Cathrine Kristiseter Marti. "Wir glauben, dass Thor die Antwort sein könnte, nach der wir gesucht haben. Thor ist im Grunde ein schwimmendes Mehrzweck-Kraftwerk, das eine neue Batterierevolution ermöglichen wird."
Daneben ist Thor auch als Versorgungsschiff sowie für Forschungs- und Rettungseinsätze konzipiert. Das bedeutet, es soll Vorräte zu Kreuzfahrtschiffen bringen. Zudem verfügt er über Hubschrauberlandeplätze, Feuerlöscheinrichtungen, Rettungsboote, einen Kran, Labore und einen Vortragssaal.
Ulstein hat das Konzept für Thor sowie das für das elektrische Kreuzfahrtschiff Sif auf einer Konferenz vorgestellt. Ob und wann das norwegische Unternehmen die beiden Schiffe bauen wird, ist nicht bekannt.
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