Seefahrt: Bill Gates soll Superjacht mit E-Antrieb bestellt haben

Elektromaschinen und Brennstoffzellen: Bill Gates lässt sich angeblich eine neue Jacht mit einem sauberen Antrieb bauen. Der Hersteller dementiert das.

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Superjacht mit Brennstoffzellenantrieb: Helideck und Infinity-Pool
Superjacht mit Brennstoffzellenantrieb: Helideck und Infinity-Pool (Bild: Sinot)

Eine Superjacht mit sauberem Antrieb soll der Microsoft-Gründer Bill Gates gekauft haben. Das meldet der britische Telegraph, doch die Firma Sinot, bei der Gates die Jacht bestellt haben soll, bestreitet das.

Das Unternehmen hat die Jacht mit der Bezeichnung Aqua entwickelt. Das niederländische Designbüro stellte das Konzept auf der Jachtmesse in Monaco im September vergangenen Jahres vor. Es ist die erste Superjacht dieser Art. Sie ist 112 Meter lang und wird mit Elektromotoren angetrieben.

Das Schiff hat fünf Decks, auf denen unter anderem ein Fitnessstudio mit Wellnessbereich und ein sogenannter Infinity-Swimmingpool untergebracht sind. Auch einen Hubschrauberlandeplatz gibt es. Bewegt und betrieben wird die Jacht von einer 31 Mann starken Besatzung. Platz ist für 14 Gäste.

Der Antrieb besteht aus zwei Elektromotoren mit einer Leistung von jeweils 1 Megawatt. Hinzu kommen zwei Voith Schneider Propeller (VSP) mit einer Leistung von zusammen 550 Kilowatt. Ein VSP ist Antrieb und Steuerung in einem und erzeugt Schub in jede beliebige Richtung. Das erleichtert das Manövrieren. Als Energieträger wird Wasserstoff eingesetzt.

Mit Strom versorgt wird das Schiff von mehreren Stacks von Polymerelektrolytbrennstoffzellen mit einer Leistung von 4 Megawatt. Der Treibstoff ist Wasserstoff, der bei einer Temperatur von minus 253 Grad Celsius in zwei großen Tanks gespeichert wird. Wasserstoff auf See selbst produzieren wie das französische Schiff Energy Observer kann die Aqua offensichtlich nicht. Daneben verfügt die Jacht über Akkus mit einer Kapazität von 1,5 Megawattstunden.

Die Höchstgeschwindigkeit der Aqua soll 17 Knoten betragen - das entspricht rund 31 Kilometern pro Stunde. Die Reichweite soll bei etwa 6.035 Kilometern liegen. Bis Gates, der zu den Investoren des US-Startups Heliogen gehört, das synthetische Kraftstoffe mit Hilfe von Sonnenlicht herstellen will, in See stechen kann, wird es aber noch dauern: Die Brennstoffzellenjacht werde voraussichtlich erst 2024 fertig, berichtet The Telegraph. Sie soll rund 644 Millionen US-Dollar kosten.

Im Gespräch mit dem britischen Fernsehsender BBC gab Sinot an, in keiner Geschäftsbeziehung mit Gates zu stehen. Er habe keine Aqua bestellt, sagte eine Sprecherin.

Nachtrag vom 10. Februar 2020, 17:20 Uhr

Sinot gibt an, in keiner Geschäftsbeziehung mit Bill Gates zu stehen. Der Artikel wurde entsprechend angepasst.

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