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Security: LG muss Android-Firmware reparieren

Zwei Sicherheitslücken in LGs - Android Firmware ermöglichen eine Reihe von Angriffen, teilweise auch aus der Ferne. Nutzer sollten schnell reagieren, die Updates stehen bereit.
/ Hauke Gierow
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Die Firmware von LGs Android-Smartphones ist verwundbar. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
Die Firmware von LGs Android-Smartphones ist verwundbar. Bild: Martin Wolf/Golem.de

Der Smartphone-Hersteller LG hat zwei Sicherheitslücken in der Firmware seiner Android-Geräte behoben. Gefunden wurden sie von der Sicherheitsfirma Checkpoint(öffnet im neuen Fenster) . Eine der Schwachstellen ermöglicht es Angreifern, die IMEI und Mac-Adresse zu manipulieren, eine weitere Lücke betrifft das WAP-Push-Protokoll. Damit sollen präparierte Textnachrichten an das Gerät geschickt werden können oder bestehende Nachrichten verändert werden.

Die gravierendere der beiden Schwachstellen dürfte CVE-2016-2035 sein, da diese auch aus der Ferne ausgenutzt werden kann. Ausgenutzt wird, dass LG in der eigenen Implementation des WAP-Push-Services zwei Features eingebaut hat, die eigentlich nicht für Endnutzer gedacht sind. Mit den Befehlen "Update" und "Delete" können Nachrichten auf dem Gerät manipuliert oder aufgespielt werden. Über eine SQL-Injektion können Angreifer Nachrichten gezielt auf das Telefon senden und so unter bestimmten Umständen auch Schadcode aufspielen. Checkpoint schreibt, dass Angreifer außerdem über Phishing-Angriffe Nutzerdaten abgreifen können.

Lokale Schwachstelle ermöglicht IMEI-Spoofing

Die andere Sicherheitslücke mit der MITRE-Nummer CVE-2016-3117 betrifft LGs LGATCMD-Service. Dieser Dienst kann wegen fehlender Bind-Einschränkungen mit allen Apps kommunizieren. Gelingt es Angreifern, Nutzern eine gefälschte App unterzuschieben, können diese die IMEI und die MAC-Adresse auslesen oder verändern, das Gerät neustarten, die USB-Verbindung deaktivieren, den internen Speicher löschen oder das Gerät sperren.

Ransomware könnte die Schwachstelle ausnutzen, schreibt Checkpoint, um den Nutzer per Deaktivierung der USB-Verbindung davon abzuhalten, das Gerät per USB mit einem Rechner zu verbinden und versuche zu unternehmen, die eigenen Daten zu retten.

LG hat ein OTA-Update bereitgestellt. Wer das Update nicht automatisch angeboten bekommt, kann bei LG nachschauen(öffnet im neuen Fenster) , wie es funktioniert. Checkpoint nennt keine konkret betroffenen Geräte, daher scheinen alle aktuellen LG Smartphones verwundbar zu sein.


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