Security: Kaspersky soll Konkurrenz mit Fake-Malware geschadet haben

Kaspersky soll seinen Konkurrenten mit falscher Malware geschadet haben. Das werfen ehemalige Mitarbeiter dem russischen IT-Sicherheitsunternehmen vor.

Artikel veröffentlicht am ,
Kaspersky-Gründer und -Chef Eugene Kaspersky: verärgert über kopierende Konkurrenten
Kaspersky-Gründer und -Chef Eugene Kaspersky: verärgert über kopierende Konkurrenten (Bild: Alexey Sazonov/AFP/Getty Images)

Das russische IT-Sicherheitsunternehmen Kaspersky Lab soll Konkurrenten geschädigt haben, indem es deren Software dazu brachte, Dateien fälschlich als Malware zu deklarieren. Das haben zwei ehemalige Kaspersky-Mitarbeiter, die namentlich nicht genannt werden wollen, der Nachrichtenagentur Reuters gesagt.

Kaspersky habe Fehlalarme, sogenannte False Positives, induziert. Ein Virenscanner hält dann eine harmlose Datei für Malware. Dazu habe Kaspersky den zunächst per Reverse Engineering analysiert, wie die Konkurrenten Malware erkennen. Dann soll das Unternehmen deren Software dazu gebracht haben, harmlose Dateien als Schadcode zu identifizieren.

Harmlose Dateien sollen manipuliert worden sein

Die Möglichkeit dazu soll Kaspersky gehabt haben, weil die Hersteller von Antiviren-Software seit längerem Informationen über Schadsoftware austauschen. Das Unternehmen habe beispielsweise in wichtige Dateien Code eingefügt, der dem von Malware ähnele, erklärten die ehemaligen Mitarbeiter. Diese Dateien seien dann anonym an die Website Virustotal geschickt worden.

Solche False-Positives-Attacken hat es tatsächlich gegeben: So berichteten zwei Microsoft-Mitarbeiter 2013 auf einer Konferenz darüber. Auch bei Symantec seien solche Fälle aufgetreten, twitterte ein Mitarbeiter. Sie hätten einige Verdächtige ausgemacht, aber Kaspersky sei nicht darunter gewesen.

Kaspersky ärgerte sich über Kopierer

Gründer und Chef Eugene Kaspersky soll die Attacken selbst in Auftrag gegeben haben. Er verdächtigte die Konkurrenten, die Kaspersky-Software zu kopieren. 2010 versuchte Kaspersky sie zu entlarven: Das Unternehmen schuf mehrere harmlose Dateien und deklarierte diese auf der Website Virustotal als Malware. Nach kurzer Zeit hätten diverse andere Sicherheitsunternehmen diese Dateien ebenfalls als Malware eingestuft, berichtete ein Kaspersky-Mitarbeiter seinerzeit.

Kaspersky weist jedoch die Anschuldigungen der ehemaligen Mitarbeiter zurück, Konkurrenten aktiv geschadet zu haben. "Solche Aktivitäten sind unethisch, unehrlich und illegal", erklärte das Unternehmen. "Anschuldigungen durch anonyme Dritte oder verärgerte ehemalige Mitarbeiter, die aussagen, dass Kaspersky Lab oder dessen CEO in solche Vorfälle verwickelt sind, sind haltlos und schlichtweg falsch."

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


genussge 17. Aug 2015

Ich hab Kaspersky Internet Security zwischen den Jahren 2003 und 2013 verwendet und muss...

chromax 16. Aug 2015

Absolut, das ist wirklich blöd. @golem: nehmt doch einfach das übliche "Typ-an-Tastatur...

Jasmin26 16. Aug 2015

bekommst du Geld dafür das du die buchstaben- Kombination NSA mit rein bringst ?

ubuntu_user 16. Aug 2015

ganz genau. was eben auch zu neuen potentiellen risiken führt. siehe auch: https://www...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
KI im Programmierertest
Kann GPT-4 wirklich Code schreiben?

GPT-4 kann gut einfachen Code schreiben. Meine Tests mit schwierigeren Pfadfindungs- und Kollisionsalgorithmen hat es nicht bestanden. Und statt das einzugestehen, hat es lieber geraten.
Ein Erfahrungsbericht von Tyler Glaiel

KI im Programmierertest: Kann GPT-4 wirklich Code schreiben?
Artikel
  1. Nachfolger von CS GO: Counter-Strike 2 ist geleakt
    Nachfolger von CS GO
    Counter-Strike 2 ist geleakt

    Eigentlich steht CS 2 bisher nur ausgewählten Personen zur Verfügung. Eine davon hat die Spieldateien aber offenbar ins Internet hochgeladen.

  2. Roskosmos: Russlands Raumfahrtprogramm ist in großen Schwierigkeiten
    Roskosmos
    Russlands Raumfahrtprogramm ist in großen Schwierigkeiten

    Eine Reihe von Defekten an Sojus-Raumschiffen deutet darauf hin, dass Roskosmos in Schwierigkeiten steckt, weil die Raumfahrtbehörde internationale Partnerschaften und Finanzmittel verliert. Experten prognostizieren den Untergang der russischen zivilen Raumfahrt.
    Ein Bericht von Patrick Klapetz

  3. Code-Hoster: Github veröffentlicht privaten SSH-Schlüssel
    Code-Hoster
    Github veröffentlicht privaten SSH-Schlüssel

    Millionen von Entwicklern könnten bald MITM-Angriffen ausgesetzt sein, denn Github muss kurzfristig seinen SSH-Host-Key austauschen.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Cyberport Jubiläums-Deals • MindStar: Gigabyte RTX 4080 OC 1.229€ • Nur noch heute: 38GB Allnet-Flat 12,99€/M. • NBB Black Weeks • Powercolor RX 7900 XTX 1.099€ • Crucial SSD 1TB/2TB (PS5) bis -50% • Amazon Smart TVs ab 189€ • Nintendo Switch + Spiel + Goodie 288€ • PS5 + RE4 569€ [Werbung]
    •  /