Security: Frankreichs Whatsapp-Alternative setzt auf Matrix und Riot
Um unabhängiger von ausländischen Lösungen zu werden, will die französische Regierung einen eigenen Kryptomessenger entwickeln. Klar ist jetzt: Das Projekt basiert auf dem offenen Matrix-Standard und den Riot-Apps. Die Mitbegründer sind davon begeistert.

Die französische Regierung nutzt als Basis für ihre selbstentwickelte Whatsapp-Alternative die Matrix-Homeserver und Riot. Was zuvor nur spekuliert wurde bestätigen die Macher der Software jetzt in einem Blogpost. Der Matrix-Kommunikationsserver bietet eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der übertragenen Inhalte. Im Wahlkampf hatte der jetzige Staatspräsident Emmanuel Macron noch auf den umstrittenen Messenger Telegram gesetzt.
Nach Angaben von Matrix-Mitbegründer Matthew Hodgson will die französische Regierung selbst einige Matrix-Homeserver betreiben, um die Kommunikation zu ermöglichen. Damit soll die gesamte Regierung mit der Dienstleistung abgedeckt werden. Ob die Server eine Föderation außerhalb des eigenen Netzwerks ermöglichen werden, ist bislang unklar.
Es sei "eine unglaublich wundervolle Situation, dass wir in einer Welt leben, in der Regierungen wirklich an Offenheit, Open Source und einer Kommunikation interessiert sind, die auf offenen Standards basiert", heißt es in dem Posting. Der Code des Projektes soll offengelegt werde. Ein Proof of Concept wird derzeit von einigen ausgewählten Mitarbeitern in der Regierung verwendet und getestet.
Matrix ist vor allem für die Verwendung durch Gruppen entwickelt, kann aber auch für private verschlüsselte Video- oder Sprachkommunikation zwischen zwei Teilnehmern eingesetzt werden. Bekannteste Implementierung von Matrix sind derzeit die Riot-Apps. Für die Verwendung von Matrix können verschiedene bestehende IDs verwendet werden, etwa eine E-Mail-Adresse oder ein Skype-Konto. Anders als bei Whatsapp oder Signal ist es also nicht notwendig, eine Telefonnummer anzugeben.
Vorlage für die Verschlüsselung hinter Matrix ist der Double-Ratchet-Algorithmus von Moxie Marlinspike, wie er auch in Signal oder Whatsapp zum Einsatz kommt. Im Unterschied zur häufig mit XMPP eingesetzten OTR-Verschlüsselung (Off-the-Record Messaging) können mit Double Ratchet auch Nachrichten verschlüsselt werden, wenn der Kommunikationspartner nicht online ist. Matrix nutzt die Implementierungen Olm für Zweiergespräche und Megolm für Gruppenchats.
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Ist doch ein schlüssiges Argument, wenn auch nicht als Blumenbuquet präsentiert...
Und mit XMPP? Gibt einen haufen Apps dafür, im Gegensatz zu dem was Golem schreibt mit...
denn-> siehe hier: https://www.heise.de/newsticker/meldung/34C3-WTFrance-Wie-Frankreichs...
Und mit Gajim, Conversations und Chatsecure gibt es auch entsprechende OpenSource...