Security: Das Wasserwerk, das wohl doch nicht gehackt wurde

Vor zwei Jahren machten Berichte über ein gehacktes Wasserwerk in den USA die Runde. Nun wachsen die Zweifel – auch von Seiten des FBI.

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Wasser ohne Hacker
Wasser ohne Hacker (Bild: rony michaud/Pixabay)

Die Nachricht über ein gehacktes Wasserwerk in den USA verbreitete sich im Februar 2021 schnell über die Medien. Demnach sollten Unbekannte über das Internet in die Anlage eingedrungen sein und sogar den Natriumhydroxid-Wert um ein Vielfaches erhöht haben.

Doch nun mehren sich die Zweifel, ob es den Hackerangriff je gegeben hat. Zuerst berichtete der Spiegel.

Verbreitet hatte die Informationen über den Vorfall der örtliche Sheriff Bob Gualtieri. Auf einer Pressekonferenz erklärte er, dass die Angreifer den Natriumhydroxid-Wert um das Hundertfache über den Normalwert erhöht hätten. Das sei aber zum Glück rechtzeitig bemerkt worden – von einem IT-Angestellten des Wasserwerkes. Auch Golem.de berichtete neben der New York Times, CNN, dem Spiegel und vielen anderen Medien über den Fall.

Rund zwei Jahre nach dem Vorfall mehren sich jedoch die Stimmen, die die Darstellung zumindest in Zweifel ziehen. So erklärte der damalige Stadtdirektor Al Braithwaite kürzlich in einer Podiumsdiskussion, es habe sich um ein "Nicht-Ereignis" gehandelt, "das in zwei Minuten erledigt war". Doch Strafverfolger und Medien hätten sich auf die Idee versteift, dass es sich um einen Hackerangriff gehandelt habe.

"Kein Beweis für einen Fremdzugriff"

Laut Berichten der US-Medien GCN und Cyberscoop sagte Braithwaite, dass eine viermonatige Untersuchung des Vorfalles ergeben hätte, "dass da gar nichts war, kein Beweis für einen Fremdzugriff, und dass es wahrscheinlich derselbe Angestellte war, der zum Helden erklärt wurde, der auf seiner Tastatur herumgehauen" und das Problem damit ausgelöst habe.

Es sei aber richtig gewesen, den Angestellten nicht zu entlassen, da dieser "alles getan hat, was er tun sollte", erklärte Braithwaite. Allerdings hätten die Ermittler bei der Untersuchung der Anlage "zugegebenermaßen viele Sicherheitslücken" gefunden und Vorschläge gemacht, wie diese geschlossen werden könnten. Unter anderem kam in der Anlage noch Windows 7 zum Einsatz, das bereits ein Jahr zuvor eingestellt worden war.

Auf Nachfrage von Cyberscoop erklärte das FBI, dass man "im Zuge der Ermittlungen nicht bestätigen konnte, dass der Vorfall durch ein gezieltes Eindringen in die Systeme von Oldsmar ausgelöst wurde". Schon kurz nach dem Vorfall vermutete der Leiter der für Cybersicherheit zuständige US-Behörde Cisa, dass der Einbruch "sehr wahrscheinlich" das Werk eines "verärgerten Mitarbeiters" gewesen sei.

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