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Security: 15 GByte Daten von Spendenseite Patreon gehackt

Nutzer der Spendenseite Patreon sollten ihre Passwörter ändern - Hacker haben 15 GByte an Daten erbeutet und im Netz veröffentlicht. Kreditkartennummern sollen nicht betroffen sein.
/ Hauke Gierow
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Die Website Patreon wurde gehackt. (Bild: Screenshot Golem.de)
Die Website Patreon wurde gehackt. Bild: Screenshot Golem.de

Hacker haben rund 15 GByte an Daten von der Spendenseite Patreon erbeutet. Auf Patreon können zum Beispiel Künstler um eine langfristige finanzielle Unterstützung ihrer Arbeit bitten. Die Auswirkungen des Hacks sind weitgehender, als zunächst befürchtet - Kreditkarteninformationen sollen aber nicht betroffen sein.

Der Sicherheitsforscher Troy Hunt hat sich den im Netz veröffentlichten Datensatz angeschaut. Seine Analyse bei Ars Technica(öffnet im neuen Fenster) : "Die Tatsache, dass Quellcode [in dem Datenmaterial] existiert, ist interessant und deutet darauf hin, dass das Datenleck weiter geht als ein typischer SQL-Injection-Angriff. Es bedeutet, dass die individuellen Nutzer den von ihnen unterstützten Kampagnen zugeordnet werden können." Zunächst hatte Patreon nur angegeben(öffnet im neuen Fenster) , dass "einige E-Mail-Adressen, Nachrichten und Postadressen" von Unbefugten eingesehen worden seien, weil ein Angreifer auf eine "öffentliche debug-Version unserer Website" habe zugreifen können.

Passwörter sind mit bcrypt gesichert

Zwar wurden bei dem Hack auch Passwörter entwendet - laut Patreon sind diese jedoch mit 2.048-Bit-RSA-Schlüsseln verschlüsselt, mit bcrypt gehasht und gesalzen. Diese Kombination gilt als extrem sicher. Da jedoch auch der Quellcode der Seite veröffentlicht wurde, könnten Angreifer womöglich Schwächen in der Implementation ausnutzen und trotzdem an die Passwörter gelangen. Auch das gehackte Seitensprungportal Ashley Madison hatte angegeben, bcrypt zu nutzen. Dies betraf jedoch nur einen Teil der Passwörter - außerdem enthielt die Implementation weitere Fehler, so dass Hacker mehrere Millionen Passwörter entschlüsseln konnten.

Laut Hunt, der die beliebte Webseite Have i been pwned?(öffnet im neuen Fenster) betreibt, ermöglicht eine genaue Analyse der geleakten Daten Rückschlüsse auf das Einkommen der Nutzer. Er sagte: "Die Veröffentlichung der genauen Dollar-Beträge ist nicht das größte Problem. Es sind die Identitäten, Nachrichten und andere Informationen der Unterstützter, die nun im Netz zu finden sind. Alles Private ist nun öffentlich."

Wie genau die Angreifer die Informationen erbeuten konnten, ist bislang nicht geklärt.


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