Science Fiction: Autor wird für Star-Wars-Werke nicht von Disney bezahlt
Alan Dean Foster wirft Disney vor, dass er vom Hollywoodstudio kein Geld für die Urheberrechte an seinen Werken erhalten hat.

Der Bestseller-Autor Alan Dean Foster fordert vom Hollywoodstudio Disney Geld für seine Romane zu Star Wars und Aliens. In einem offenen Brief wirft er Disney vor, von dem Studio seit mehreren Jahren keine Zahlungen mehr erhalten zu haben. In dem Konflikt wird Foster von der Schriftstellervereinigung Science Fiction and Fantasy Writers of America (SFWA) unterstützt, die sein Schreiben veröffentlichte.
Der Hintergrund: Alan Dean Foster war von George Lucas gebeten worden, eine Romanvorlage für Star Wars: A New Hope zu schreiben. Diese wurde Ende 1976 veröffentlicht, also kurz vor Veröffentlihung des Films. Der erste Star-Wars-Film erschien unter dem Namen Georgs Lucas, Foster war der Ghost-Writer.
Nach Fosters Auffassung hat Disney durch die Übernahme von Lucasfilm im Jahr 2012 die Rechte an dem Roman sowie an dem 1978 erschienenen ersten Star-Wars-Fortsetzungsroman Splinter of the Mind's Eye erworben, der ebenfalls von ihm stammt. Und mit der Übernahme von 20th Century Fox durch Disney im Jahr 2019 gelangten die Rechte an Fosters Romanen Alien, Aliens und Alien 3 in die Hände des Hollywoodstudios.
Disney verlangte eine Geheimhaltungsvereinbarung von Foster
Der Science-Fiction-Autor gibt an, dass Disney ihm keine Tantiemen für die Bücher gezahlt habe, die alle noch verkauft und dem Hollywoodstudio entsprechend viel Geld einbringen. "Wenn ein Unternehmen ein anderes kauft, erwirbt es sowohl dessen Verbindlichkeiten als auch dessen Vermögenswerte. Sie kassieren natürlich die Vorteile der Vermögenswerte. Ich hätte sehr gerne meinen winzigen (wenn auch für mich nicht kleinen) Anteil daran", erklärte Foster.
Disney soll mehrere Anfragen seiner Agenten, Rechtsvertreter und der SFWA ignoriert haben. Laut Foster hat Disney ihn aufgefordert, erst eine Geheimhaltungsvereinbarung zu unterzeichnen, bevor das Unternehmen mit ihm spricht. Als Reaktion darauf hat er das Schreiben an Disney öffentlich gemacht.
"Ich weiß, dass es das ist, was große Unternehmen oft tun: Anfragen und Nachfragen ignorieren und hoffen, dass der Bittsteller einfach verschwindet. Oder möglicherweise stirbt. Aber ich bin immer noch hier, und ich habe immer noch Anspruch auf das, was Sie mir schulden. Dazu gehört auch, nicht ignoriert zu werden, nur weil ich nur ein einziger Schriftsteller bin", sagte Foster.
SFWA sieht einen möglichen Präzedenzfall
Die Präsidentin der SFWA, die Autorin Mary Robinette Kowal, bezeichnete die Situation als beispiellos. "Das einfache Problem ist, dass wir einen Schriftsteller haben, der nicht bezahlt wird", sagte Kowal. "Das größere Problem ist, dass es jeden Schriftsteller betreffen könnte. Disneys Argument ist, dass sie zwar die Rechte, aber nicht die Pflichten des Vertrags erworben haben. Mit anderen Worten, sie glauben, dass sie das Recht haben, ein Werk zu veröffentlichen, aber nicht verpflichtet sind, den Schriftsteller zu bezahlen, egal, was im Vertrag steht."
Sie fügte hinzu: " Wenn wir das so stehen lassen, könnte dies einen Präzedenzfall schaffen, der die Art und Weise, wie Urheberrechte und Verträge in den Vereinigten Staaten funktionieren, grundlegend verändern würde. Alles, was ein Verleger tun müsste, um einen Vertrag zu brechen, wäre, ihn an ein Tochterunternehmen zu verkaufen."
Disney verteidigt sich
Disney sagte The Verge, dass sie mit Foster und seinem Agenten mehr als ein Jahr lang wegen der Alien-Bücher verhandelt hätten - und dass dies das erste Mal sei, dass sie davon gehört hätten, dass auch die Star-Wars-Romane ein Streitpunkt sind. Laut Disney war der letzte Kontakt im März 2020, in der sie um ein Treffen baten. Darauf habe das Unternehmen keine Antwort erhalten. Disney betrachtet eine Geheimhaltungsvereinbarung als ganz normal bei solchen Verhandlungen.
Dies ist nicht Disneys erster Vorfall, bei dem es um eine radikalen Änderung des Urheberrechts geht. Disney hat sich im US-Kongress konsequent für eine Verlängerung der Urheberrechtsfristen eingesetzt - teilweise, um sein Maskottchen Mickey Maus zu schützen. Disney hat sich stark gemacht für den Copyright Term Extension Act von 1998, der von Sonny Bono eingeführt wurde. Wäre dieses Gesetz nicht verabschiedet worden, wäre Mickey Maus bereits in der Public Domain.
Foster erhält Unterstützung
Als Reaktion auf den offenen Brief haben etliche Autoren wie Cory Doctorow, John Scalzi, NK Jemison und Catherynne M. Valente unter dem Twitter-Hashtag #DisneyMustPay Unterstützung gezeigt. John Scalzi forderte Disney auf, "zu zahlen", Cory Doctorow nannte Fosters Fall "eine grobe Ungerechtigkeit" und NK Jemisin bezeichnete den Vorfall als "grotesk".
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Weder noch. Es geht um das amerikanische Copyright, dass andere als die von dir genannten...
In dem Fall geht es doch nicht um die Geheimhaltung wertvoller Informationen oder...
Wenn du da mit einem Billigen Anwalt antantzt, hämmern dich die Anwälte von Disney...
Das ist ganz klar falsch! Oder du musst genauer definieren, was du unter Urheber...