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Charlie Jane Anders: Alle Vögel unter dem Himmel (2017)

Inmitten einer Welt kurz vor dem Kollaps treffen sich Patricia und Laurence in Alle Vögel unter dem Himmel(öffnet im neuen Fenster) wieder – Kindheitsfreunde, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Patricia ist eine Hexe, die mit Vögeln spricht, Laurence ein technisches Genie, das Wurmlochgeneratoren baut. Während Superstürme und Erdbeben die Erde zerreißen, vertreten beide gegensätzliche Ansichten, wie die Welt zu retten sei.

Doch genau diese vermeintlichen Gegensätze – Magie und Technologie, Naturverbundenheit und Wissenschaft – könnten gemeinsam die Lösung darstellen. Denn Rettung muss nicht aus einer einzigen Quelle kommen, wenn sie stattdessen aus scheinbar unvereinbaren Welten sprießen kann. Das alles behandelt Anders warmherzig und optimistisch, obwohl die Welt am Abgrund steht.

Becky Chambers: Ein Psalm für die wild Schweifenden (2021)

Auf dem Mond Panga haben die Menschen die Klimakrise überwunden und leben im Einklang mit ihrer Umwelt. Dex zieht als Teemönch mit Fahrrad und Wohnanhänger durch die Lande und bietet therapeutische Gespräche an.

Doch dann tritt nach Jahrhunderten der Abwesenheit ein Roboter aus dem Wald – und stellt Dex eine vermeintlich simple Frage: " Was brauchen die Menschen? "

Diese Begegnung wird zum Ausgangspunkt einer Reise und einer ungewöhnlichen Freundschaft, mit der Chambers der heutigen Untergangsstimmung bewusst eine hoffnungsvolle Vision entgegenstellt. Ein Psalm für die wild Schweifenden(öffnet im neuen Fenster) fragt nicht, ob wir die Zukunft überleben, sondern was wir brauchen, um in ihr zu gedeihen. Es ist Hope Punk vom Feinsten!

Theresa Hannig: Pantopia

Patricia Jung und Henry Shevek wollten eigentlich nur ein Programm schreiben, das sich gut an der Börse macht. Doch durch einen Fehler im Code entsteht die erste starke künstliche Intelligenz – und die beiden können plötzlich das Schicksal der Welt lenken. Also gründen sie kurzerhand die Weltrepublik Pantopia(öffnet im neuen Fenster) , in der sie alle Welt willkommen heißen wollen.

Dadurch wird KI statt einer Katastrophe zu einem Symbol dafür, wie wir eine bessere Welt gestalten könnten. Denn weder die Superintelligenz noch deren Entwickler sind böse. So umschifft Hannig die Trope, dass KI einen gewaltsamen Umbruch einläute. Stattdessen lädt die Autorin ein, zu überlegen, wie ein Weg in eine schönere Zukunft aussehen könnte.

Aiki Mira: Proxi – Eine Endzeit-Utopie (2024)

Als ein Virusangriff die virtuelle Realität Proxi zerstört, verlieren alle Menschen, die dort weilten, Teile ihres Lebens und ihrer Identität für immer. Aber die Transfrau Monae, die E-Sportlerin Kawi und die biologisch verkörperte KI Dion wollen ihre verlorene Welt zurück. Also machen sie sich gemeinsame auf die Suche nach der versteckten Sicherheitskopie von Proxi.

Ihr Roadtrip durch eine von Klimakrise und Biohacking veränderte Landschaft wird zur Reise des Vertrauens, denn, ob sie wollen oder nicht, sind sie aufeinander angewiesen. Der Roman Proxi – eine Endzeit-Utopie (öffnet im neuen Fenster) gewann 2024 den Kurd-Laßwitz-Preis als bestes deutschsprachiges Science-Fiction-Buch.

Darin entsteht Hoffnung durch und nicht trotz einer Katastrophe. Und es ist eine eigene, neue, moderne Stimme, die eine Welt für alle schaffen will.

In welcher Welt würdet ihr gerne leben?

Die Liste unserer Leseempfehlungen ist nur eine Auswahl. Neben Piercy hätten wir weitere Autoren unser KI-Buchempfehlungen aufnehmen können, etwa Robert A. Heinleins 2086: Sturz in die Zukunft(öffnet im neuen Fenster) oder nochmal Greg Egans Diaspora(öffnet im neuen Fenster) . Oder Autoren, die schon dort fehlten: H.G. Wells, Peter F. Hamilton und natürlich Iain Banks.

In welcher Utopie würdet ihr am liebsten leben? In Banks' Kultur? In Callenbachs Ökotopia? In Charlotte Perkins Gilmans Herland(öffnet im neuen Fenster) oder der Blayzing World(öffnet im neuen Fenster) von Margaret Cavendish? Welche Zukunft möchtet ihr euch vorstellen? Welche Romane haben euch dabei geholfen?


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