Schwarzmarkt: Wo iPhones nur geschmuggelt zu haben sind
Seit mehr als 35 Jahren sind die USA und der Iran offiziell verfeindet. Aber viele Iraner finden Produkte aus dem Land gut - besonders iPhones. Der Schwarzmarkt boomt. Nun will auch die Regierung in Teheran von den Geschäften profitieren.

Bald zehn Jahre nach der Präsentation des ersten iPhones durch Steve Jobs gibt es für Apple kaum mehr weiße Flecken auf der Landkarte. iPhones sind inzwischen nahezu auf der ganzen Welt zu haben. Erst kürzlich wurde das einmilliardste Gerät verkauft. Apple müsste auch bekannt sein, dass das Geschäft mit den begehrten Smartphones selbst im Iran floriert. Nur offiziell ist das nicht: Die Geräte werden illegal in Läden vertrieben, die ohne Lizenz arbeiten.
- Schwarzmarkt: Wo iPhones nur geschmuggelt zu haben sind
- Wechsel alle drei Jahre
Besonders viele solcher Shops gibt es in der Hauptstadt Teheran - kleine Läden mit Apple-Logos, in denen hauptsächlich iPhones und Zubehör verkauft werden. Nur haben die Käufer, meist junge Iraner, weder die Lizenz des kalifornischen Unternehmens noch eine hiesige Genehmigung. Denn die iPhones werden aus den Nachbarstaaten ins Land geschmuggelt und schwarz verkauft.
Im Norden Teherans ist Ramin B. Besitzer eines solchen Ladens. Trotz der rechtlichen Risiken will der 24-Jährige aber das Apple-Logo nicht abnehmen. Denn dann wäre es ja nur noch ein Handy-Laden, von dem es Zehntausende in der Stadt gibt. Aber viele Iraner lieben das Gefühl, iPhones bei einem Fachberater zu kaufen. "Die wissen ja nicht, dass dies kein richtiges Apple-Geschäft ist", meint Ramin schmunzelnd. Er selbst habe alles über iPhones im Internet gelesen.
Keine bilateralen Beziehungen
Da zwischen dem Iran und den USA seit 37 Jahren keine bilateralen Beziehungen bestehen, gibt es auch kaum wirtschaftliche Kontakte. Die Ultrareligiösen sind für ein völliges Verkaufsverbot für alle US-amerikanischen Produkte in dem Land mit fast 80 Millionen Einwohnern. Das sehen viele Iraner ganz anders. Von Softdrinks sowie Fast-Food-Ketten, die im Iran unter anderen Namen tätig sind, bis hin zu den teuren iPhones lieben sie zahlreiche Produkte aus dem Land.
Dabei hat Apple im Iran, anders als viele andere Smartphone-Hersteller, keine Niederlassung. Trotzdem gehören die ins Land geschmuggelten Geräte zu den beliebtesten - wohlhabende Iraner haben schon seit Jahren eins. Wie mehrere Händler in Teheran erzählen, wollen immer häufiger auch diejenigen eins, die sich das eigentlich gar nicht leisten können. "Ohne iPhone ist man besonders in den Großstädten total out, da gehen dann schon viele auch an die finanzielle Schmerzgrenze", erzählt Ladenbesitzer Ramin. Die neuen Modelle kosten im Iran bis zu 700 Euro - das monatliche Durchschnittseinkommen in Großstädten beträgt etwa 500 Euro.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Wechsel alle drei Jahre |
- 1
- 2
Nur aus interesse - für den Benutzer im Iran, gibt es dort irgendwelche Probleme? Oder...
Die Erklärung ist denke ich deutlich simpler. Wie im Artikel angedeutet, wohlhabende...
Fuer einen Schwarzmarkt finde ich das erstaunlich fair. Hier (US, direkt bei Apple...
ich denke, er meint - dass es ja in china gebaut wurde und damit nicht den Hass gegen die...