Es geht auch ohne Steuerung per Internet

Allein in Hessen existieren laut einer IHK-Studie für 423 Kommunen knapp 400 Wasserversorgungsunternehmen. Gerade kleinere Kommunen stünden unter personellen Herausforderungen, heißt es in der Studie, zudem seien die Netze teilweise in einem schlechten Zustand und manche Kommunen in einem defizitären Umfeld. Ein Beispiel dafür ist die hessische Gemeinde Hatzfeld.

Diese musste zwischenzeitlich sogar mit dem Feuerwehrschlauch mit Trinkwasser versorgt werden, weil das Wasser knapp wurde. Der damals zuständige Wassermeister habe stets "hart an der Grenze gearbeitet", kommentierte Hatzfelds Bürgermeister in einem Zeitungsbericht. Erst im vergangenen Jahr wurde das Trinkwasserproblem der Gemeinde durch die Zusammenarbeit mit anderen Kommunen gelöst, Hatzfed wurde an Bad Berleburg angeschlossen.

Dass unter solchen Rahmenbedingungen die Sicherheit der Prozessleitsysteme nicht an erster Stelle steht, verwundert nicht. Sicherheit dürfte häufig nur als ein weiteres Problem, vielleicht sogar ein geringeres, wahrgenommen werden. "Dass kleine Kommunen eher in eine Schule als in die Sicherheit ihrer Wasserversorgung investieren, kann ich mir schon vorstellen", sagt Achim Vorbau, Leiter der Wasserversorgung in Bad Berleburg.

Auch in Hatzfeld fanden Neef und Schäfers einen Fehler: Sie konnten sich als Gast anmelden und den Aufbau der Anlage betrachten. Viel anstellen konnten sie mit dem Gast-Status allerdings nicht. In Hatzfeld und in Bad Berleburg wird das Prozessleitsystem Flowchief nur zur Überwachung, nicht aber zur Steuerung eingesetzt. "Aus Sicherheitsgründen", betont Vorbau. Das System meldet nur den aktuellen Status, die Steuerung ist nicht über das Internet zu erreichen.

Dass der Komfort darunter leidet, nimmt Vorbau hin. "Der Nachteil ist, wenn etwas ist, muss man hinfahren", sagt Vorbau. Noch bis vor 15 Jahren sei der Wasserversorger von den Kunden informiert worden, wenn sie kein Wasser mehr erhalten hätten - würde das Prozessleitsystem ausfallen, würde man eben wieder darauf zurückfallen. Diese Einstellung wünschen sich Neef und Schäfers auch für andere Verantwortliche von Klär- und Wasserwerken. Hoffnung scheint es zu geben: Das Sicherheitsbewusstsein der Kunden sei in den vergangenen Jahren gestiegen, sagt der Flowchief-Produktmanager Fink - wohl auch aufgrund von Medienberichten.

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 Flowchief bekommt sichere Standardeinstellungen
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Demigod 21. Feb 2019

Hallo, folgendes Problem besteht bei diesem Thema. Wenn eine Firma das Prozessleitsystem...

Drizzt Do-Urden 07. Jan 2019

Es kommt darauf an was abgeschaltet wird. Wenn man bei Hochwasser die sogenannten...

Anonymer Nutzer 26. Dez 2018

ja, aber wozu soll man denn sonst den bürgermeister kennen, und wenn einen keiner zu...

SanderK 24. Dez 2018

Gewagte Thesen ;-) Was it angeht, aber durchaus Treffend. Man sieht halt nix davon, wenn...



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