Schutz vor Überwachung: Telekom plant innerdeutsches E-Mail-Netz

Die Deutsche Telekom will ausländische Geheimdienste durch eine kontrollierte Weiterleitung von Daten daran hindern, E-Mails und andere vertrauliche Informationen auszuspionieren. Das berichtet die Rheinische Post(öffnet im neuen Fenster) unter Berufung auf Telekom-Datenschutzvorstand Thomas Kremer.
Der Konzern wolle mit seinen Geschäftspartnern in Deutschland vereinbaren, bestimmte Daten über ein innerdeutsches Netz auszutauschen. Knotenpunkte im Ausland sollen dabei nicht berücksichtigt werden. "Beim Transport zwischen Sendern und Empfängern in Deutschland wollen wir garantieren, dass kein Byte Deutschland verlässt und auch nicht vorübergehend die Grenze überschreitet" , sagte Kremer der Wirtschaftswoche(öffnet im neuen Fenster) .
Internetverkehr kenne keine Grenzen, Daten könnten um die ganze Welt geleitet werden, sagte Kremer. "Wenn Sender und Empfänger aber in Deutschland sind, wollen wir jetzt erreichen, dass der Internetverkehr auch in Deutschland bleibt." Vereinbarungen habe die Telekom bereits mit mehreren Netzbetreibern geschlossen.
Sollte das Vorhaben gelingen, will die Telekom ihr nationales Netz auch in anderen westlichen Ländern etablieren: "Wenn wir in Deutschland gezeigt haben, dass wir innerdeutsche Mails und andere Daten rein national transportieren können, sollte das auch für die Schengen-Länder möglich sein" , sagte Kremer der Rheinischen Post.
Anfang August 2013 hatten die Deutsche Telekom und die United-Internet-Marken GMX und Web.de angekündigt , E-Mails zwischen ihren Rechenzentren verschlüsselt übertragen zu wollen. Im Rahmen der Initiative "E-Mail Made in Germany" wollen die Partner von 2014 an aus Sicherheitsgründen zudem nur noch SSL-verschlüsselte Mails transportieren.



