Schulen in Baden-Württemberg: Open Source statt Microsoft Cloud gefordert
Grüne und CDU in Baden-Württemberg verhandeln einen neuen Koalitionsvertrag. Ein Bündnis erinnert sie an ihre Versprechen in Sachen Open Source.

Die neue Landesregierung in Baden-Württemberg soll vorhandene Open-Source-Lösungen für den digitalen Unterricht weiter ausbauen, statt auf Dienste wie MS 365 zu setzen, fordert ein breites Bündnis aus der Zivilgesellschaft. Dabei erinnert das Bündnis die koalierenden Parteien Grüne und CDU an die Versprechen aus dem vergangenen Koalitionsprogramm sowie aus dem Wahlprogramm der Grünen.
So hätten sich die Parteien dafür ausgesprochen, verstärkt freie Lern- und Lehrmaterialien (Open Educational Resources und freie Software) an Schulen zu nutzen. In ihrem Wahlprogramm zur Landtagswahl hätten die Grünen zudem erklärt die Digitalisierung "nachhaltig, dezentral und offen sowie sicher und frei für alle" gestalten und konsequent auf Open-Source-Lösungen setzen zu wollen. Zudem habe die Partei angekündigt, digitale Monopole verhindern und sich gegen beherrschende Marktstrukturen stellen zu wollen.
Moodle und Big Blue Button mit Nextcloud erweitern
Die GEW, Landesschüler- und Elternbeirat, Chaos Computer Club Stuttgart, Digitalcourage und andere Organisationen forderten eine landeseigene Schul-IT-Infrastruktur, um Datenschutz und digitale Souveränität gewährleisten zu können.
Neben dem Lernmanagementsystem Moodle und der Videokonferenzplattform Big Blue Button müssten weitere Open-Source-Komponenten in die bestehende Lernplattform des Landes integriert werden. Es müsse "umgehend eine eigene landesweite datenschutzkonforme Open-Source-Cloudlösung (z.B. auf der Basis von Nextcloud) samt Online-Dokumentenbearbeitung" für die Gesamtheit der Lehrenden und Lernenden bereitgestellt werden, heißt es in dem Papier (PDF).
Zur Kommunikation unter Lehrkräften und Schülerschaft müsse zudem "eine landeseinheitliche, datenschutzkonforme und selbst betriebene Mail-Lösung zur Verfügung" gestellt werden. Das Bündnis mahnte die Unterhändler der Koalitionsverhandlungen von Grünen und CDU, die Forderungen in den Koalitionsvertrag einfließen zu lassen.
Bereits im Januar hatte das Bündnis gefordert, auf den Einsatz von Microsofts MS 365 an Schulen zu verzichten. Das Land Baden-Württemberg testet seit einiger Zeit die Nutzung von MS 365. Die CDU-Kultusministerin von Baden-Württemberg, Susanne Eisenmann, bevorzugt die Microsoft-Lösung. Die Kritik daran ist nicht neu, so wird insbesondere bezweifelt, ob die Microsoft-Cloud mit Datenschutzbestimmungen in Einklang zu bringen ist.
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So sehr die Forderung nach einheitlicher Lösung (nicht nur BW, sondern besser ganz BRD...
Wäre wünschenswert, aber es muss für die einzelne Schule auch anpassbar sein und einen...
wer findet die Abhängigkeit ... statt eigene Lösungskompetenzen aufzubauen wird einem...
sollen sie dann investieren oder einfach Zahlen für ausländische Unternehmen... besser...