Lehrkräfte brauchen technischen Support
Vielmehr gelingt es deren Dienstherren nicht, die Rahmenbedingungen zu schaffen, die es für die Digitalisierung der schulischen Bildung braucht.
Ministerpräsidenten und Kultusminister loben sich zwar gerne für die Summen, die sie ausgeben wollen, um Klassenzimmer mit modernen Arbeitsmitteln auszustatten. Internet, Laptops, Beamer und Smartboards helfen Lehrern jedoch wenig, wenn Schulträger nicht auch den technischen Support der Geräte finanzieren. An vier Prozent der Schulen gibt es diesen bislang nicht, an 37 Prozent der Bildungsstätten funktioniert er nicht zufriedenstellend, wie die Umfrage der GEW ergab.
Die Pflege von Hardware ist keine Aufgabe, mit der die Gesellschaft Lehrkräfte betraut hat. Sie bezahlt sie dafür, Englisch zu unterrichten, Geografie oder Musik - nicht für die Konfiguration eines WLAN-Zugangs. Wenn Lehrkräfte dennoch mit solchen Problemen alleine gelassen werden, hat das fatale Folgen: In einer Umfrage des Bitkom gab mehr als jede dritte Lehrkraft zu, auf den Einsatz digitaler Arbeitsmittel zu verzichten, weil sie Angst hat, dass diese während des Unterrichts ausfallen.
Angst vor der Blamage
Da es an deutschen Schulen keine agile Arbeitskultur gibt und Pädagogen immer eine absolut perfekte Leistung abliefern müssen, befürchten diese, sich vor ihrer Klasse zu blamieren, wenn ihr Stundenkonzept wegen der Technik floppt. Wenn genau an diesem Tag der Schulleiter zu Besuch kommt, um seine Beurteilung zu schreiben, floppt mitunter auch die Karriere.
Mangelhafte Technik macht Lehrern daher Angst. Für Schüler jedoch noch schlimmer ist: Wenn Geräte dauernd ausfallen, sind Pädagogen irgendwann frustriert. Dann verzichten sie auf den Einsatz digitaler Medien bei ihrer Unterrichtsplanung.
Reform eines Lehrplans kann zehn Jahre dauern
Zumal sie von den Kultusministerien auch dabei allein gelassen werden. Sechs von zehn Teilnehmer der GEW-Umfrage bilden sich zwar regelmäßig zum Thema Digitalisierung fort. Nur jeder zweite Befragte ist jedoch der Ansicht, die Lehrerbildungseinrichtungen der Länder böten genug Fortbildungen zu diesem Thema an. Wer sich weiterbilden will, muss also um einen der wenigen verfügbaren Plätze kämpfen.
In einer Umfrage des Bitkom (PDF) aus dem Jahr 2015 beklagen 54 Prozent der Teilnehmer zudem, dass die Lehrpläne den Einsatz elektronischer Medien nicht ausreichend berücksichtigen. Angekommen ist in diesen bislang oft nur der Aufbau von Medienkompetenz bei den Schülern. Daran wird sich in vielen Ländern so schnell auch nichts ändern. Die Reform eines Lehrplans dauert mitunter zehn Jahre und mehr.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Schule: Hard- und Software allein macht keinen digitalen Unterricht | Lehrkräfte warten vergeblich auf Unterstützung |
Ich hatte an der Fachoberschule in Wirtschaft Lehrer, die meiner Meinung nach die ihnen...
Richtig. In den Schulen, in denen solche Ausstattung besser ist, wurde meist erst...
also da ich einen volumenbegrenzten Vertrag habe reduziere ich youtube videos auch mal...
Genau das sehe ich auch als das zentrale Problem. Die Lehrer sollen aktuell pädagogische...
Naja es gibt auch weniger personelle Konsequenzen im Schul-/Hochschulbereich bei "nur...