Schonfrist endet nach rund acht Monaten: Disney+ mit 4K-Auflösung wird für laufende Abos teurer
Disney ist dabei, alle aktiven Abos von Disney+ auf ein Preisniveau umzustellen. Wenn ein Abo vor dem 1. November 2023 bei Disney gebucht und seitdem nicht gekündigt wurde, kann dies teurer als bisher werden. Im Zuge dessen gibt es drei Abostufen für Disney+ . Wer die bisherige technische Ausstattung braucht, muss künftig mehr für Disney+ zahlen. Wer stattdessen beim bisherigen Preis bleibt, erhält eine geringere technische Ausstattung.
Seit dem 24. Juni 2024 informiert das Unternehmen erste Abonnenten von Disney+ per E-Mail darüber, dass Kunden sich für eines der drei aktuellen Abomodelle von Disney+ entscheiden müssen. In den nächsten Wochen sollen alle betroffenen Disney+-Abonnenten in Deutschland über die bevorstehende Änderung informiert werden. Das erfuhr Golem.de von Disney.
Der Vorlauf soll mindestens einen Monat betragen, bevor womöglich eine Preiserhöhung wirksam wird. Abhängig vom Datum der nächsten Abbuchung für das Abo wird der entsprechende Hinweis versendet. Abonnenten müssen einer Preiserhöhung für ein Abo aus juristischen Gründen aktiv zustimmen . In Österreich wurden laufende Abos von Disney+ bereits im Frühjahr 2024 umgestellt .
Bestehende Abonnenten von Disney+ wurden lange verschont
Bestehende Abonnenten können die Leistungen des teuersten Disney+-Abos somit je nach Buchungsbeginn des eigenen Abos etwa acht Monate nutzen, ohne dafür den seit Anfang November 2023 geltenden Preis zahlen zu müssen. Mit der kommenden Umstellung wird diese Zweiteilung beendet. Zum Vergleich: Bei Netflix galt die Preiserhöhung aus diesem Jahr für Bestandskunden bereits nach rund sechs Wochen.
Wer von Disney eine E-Mail zu den neuen Abopreisen von Disney+ erhält, nutzt noch das ursprüngliche Abo, das alle Inhalte in 4K-Auflösung sowie Dolby-Atmos-Ton bereitstellt und keine Werbung zeigt. Dieses Abo kostet bei monatlicher Zahlung bisher 8,99 Euro und als Jahresabo 89,90 Euro - es erhielt im November 2023 den Namenszusatz Premium.
Künftig müssen sich Kunden für eines der drei Abomodelle von Disney+ entscheiden, wenn sie das Abo weiter nutzen wollen.
Abonnenten von Disney+ müssen sich schnell entscheiden
Wollen Abonnenten den bisherigen Funktionsumfang nutzen, müssen sie preislich zu Disney+ Premium(öffnet im neuen Fenster) wechseln. Dieses kostet 11,99 Euro monatlich und 119 Euro als Jahresoption. Im Premium-Tarif sind weiterhin vier parallele Streams mit sieben Profilen möglich; Inhalte stehen in 4K-Auflösung und mit Dolby Atmos bereit und können für eine Offlinenutzung heruntergeladen werden.
Wollen Abonnenten für Disney+ künftig keinen höheren Preis zahlen, können sie ins Standardabo wechseln. Disney+ Standard kostet wie das alte Abo monatlich 8,99 Euro oder 89,90 Euro als Jahrespaket. In diesem Abo sind Inhalte nur noch maximal in Full-HD-Auflösung und mit Surround-Sound verfügbar. Dolby Atmos ist nicht mehr dabei. Die Menge der parallelen Streams wird von vier auf zwei beschränkt. Weiterhin gibt es die Offlinefunktionen und pro Konto sind bis zu sieben Profile möglich.
Als drittes Abomodell von Disney+ gibt es das Standardabo mit Werbeschaltungen, das monatlich 5,99 Euro kostet. Ein Jahresabo gibt es davon nicht. Die technische Ausstattung ist wie beim Disney+-Standardabo, also mit Full-HD-Auflösung und ohne Dolby-Atmos-Ton, aber ohne Offlinefunktionen. Golem.de hat das Werbeabo von Disney+ getestet und es zählt zu den werbefinanzierten Streamingabos, bei denen die Werbung besonders wenig störend ist. Das liegt auch daran, dass es beim Werbeabo von Disney+ generell keine Werbeunterbrechungen in Spielfilmen gibt .
Abonnenten haben wenig Zeit zur Entscheidung
Sobald Abonnenten von Disney+ die E-Mail zu den neuen Abopreisen erhalten haben, wird eigentlich ein Zeitfenster von 30 Tagen eingeräumt, um eine Entscheidung zu treffen. Das gilt in der Praxis allerdings nicht: Sobald sie die E-Mail erhalten haben, sehen sie laut Unternehmensangaben bei jedem Start der Disney+-App einen Hinweis zu den neuen Abopreisen.
In diesem Hinweis fehlt eine Möglichkeit, die Entscheidung zur Wahl des Abos auf einen späteren Zeitpunkt verschieben zu können, um bei Bedarf erstmal einen Film oder eine Serie schauen zu können. Stattdessen müssen sich Abonnenten entscheiden, falls sie Disney+ weiter nutzen wollen: Dabei haben sie die Wahl, eines der drei Abomodelle zu wählen oder das Abo zu kündigen.
Standardmäßig wird den Kunden in einem Erwachsenenprofil angeboten, den Leistungsumfang von Disney+ Premium zu buchen und die damit verbundene Preiserhöhung zu akzeptieren. In einem Untermenü ist der Wechsel in eine andere Abostufe möglich oder das Abo lässt sich kündigen. Disney setzt Abonnenten also ähnlich unter zeitlichen Druck, wie es Netflix getan hat , weil auch Netflix-Kunden das Abo am Smart-TV nicht einfach weiternutzen konnten.
Abowechsel funktioniert nicht auf dem Smart-TV
Ein Abowechsel ist nach Anbieterangaben auf dem Smart-TV nicht möglich, sondern nur in der Disney+-App auf dem Smartphone oder im Browser. Nur in Kinderprofilen von Disney+ wird es die Möglichkeit geben, Disney+ weiter nutzen zu können, ohne sich für die Preiserhöhung, für den Wechsel in eines der beiden anderen Abomodelle oder die Kündigung zu entscheiden.
Disney macht in der E-Mail an Kunden keine Angaben dazu, was passiert, falls sich Abonnenten für keine der Optionen entscheiden, bis die jeweilige Frist dafür abgelaufen ist.
Für Neukunden und wiederkehrende Abonnenten von Disney+ gelten die veränderten Abopreise bereits seit dem 1. November 2023. Wenn also Disney+ nach dem 1. November 2023 gebucht oder reaktiviert wurde, hat die jetzige Änderung für diese Kundengruppe keine Relevanz.
Wer Disney+ mit einem rabattierten Preis aufgrund eines Mobilfunk- oder Festnetzvertrags über die Deutsche Telekom gebucht hat, ist ebenfalls noch nicht davon betroffen. Telekom-Kunden können Disney+ mit den Leistungen des Premiumabos zum bisherigen Preis von 7 Euro pro Monat noch bis zum 30. Oktober 2024 nutzen .