Schnittstellen: Wie das TV-Kabelnetz geöffnet wird
Ähnlich wie zuvor die Telekom muss Vodafone sein Kabelnetz für andere öffnen, was komplex ist. Auch Tele Columbus ist dabei, die erforderlichen Standard-Schnittstellen zu definieren.

Vodafone und Tele Columbus stellen derzeit anderen Netzbetreibern den Zugang zu ihren Koaxialstrukturen bereit. Während Tele Columbus das freiwillig tut, um Geld zu verdienen, ist es bei Vodafone durch EU-Wettbewerbsauflagen aus der Übernahme von Unitymedia erzwungen.
Am 20. Oktober begann der Mobilfunkbetreiber Telefónica die seit langem angekündigte Zusammenarbeit mit dem Kabelnetzbetreiber Vodafone. Die Kooperation mit Vodafone ging damit in die Umsetzung. Noch im November würden O2-Kunden Kabel buchen können, erklärte das Unternehmen. Telefónica Deutschland hatte bereits im Mai 2019 erklärt, dass Vodafone sein TV-Kabelnetz für den Mobilfunkbetreiber öffnen werde. Vodafone vermietet an Telefónica aber ausschließlich Kabelanschlüsse mit Geschwindigkeiten von maximal 300 MBit/s.
Öffnung bei Vodafone: Beschränkte Datenrate aber mehr als VDSL
Doch der gesamte Prozess der Öffnung dauert lange. "Der Kabel-Großhandelsvertrag mit Telefónica Deutschland ist langfristig ausgelegt", sagte Vodafone-Sprecher Helge Buchheister Golem.de auf Anfrage. Die Partnerschaft ermögliche es Telefónica künftig, eigene Kabelprodukte über das Vodafone-Kabelnetz zu vermarkten. Telefónica profitiere vom Zugang zu Download-Geschwindigkeiten von bis zu 300 MBit/s, was knapp über der Geschwindigkeit marktüblicher VDSL-Angebote liegt. Super Vectoring erreicht 250 MBit/s.
"Die Umsetzung ist komplex und beinhaltet Anpassungen und Entwicklungen auf Netz- und IT-Ebene. Die Arbeiten sind weit vorangeschritten und im Zeitplan", betonte Buchheister.
Auch der zweitgrößte Kabelnetzbetreiber Tele Columbus berichtet, dass Entstörprozesse, Portierungen und Produkt-Provisionierungen zwischen den Häusern genau abgestimmt werden. "Im Rahmen der Vereinbarung mit Telefónica stellt Tele Columbus IP-Vorprodukte zur Verfügung", sagte Unternehmenssprecher Mario Gongolsky Golem.de auf Anfrage. Zur Realisierung von Angeboten der Telefónica-Marke O2 in den Netzen würden die erforderlichen Standard-Schnittstellen definiert. "Jedes einzelne Arbeitspaket wird in gleichseitig aufgestellten Teams betreut", erklärte Gongolsky.
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Das Infrastruktur-Monopolisten überhaupt selbst als Dienstanbieter auftreten dürfen ist...
Würde ich befürchten. Immerhin müsste es ja möglich sein, das "alte" Vodafone-Modem noch...