Schnittstelle: Intel pflegt endlich Linux-Treiber für Thunderbolt
Die von Intel initiierte Thunderbolt-Technik kann unter Linux nicht immer besonders gut genutzt werden. Das könnte sich nun endlich ändern, da das Unternehmen die Pflege der Linux-Kernel-Treiber übernehmen möchte - möglicherweise für Chromebook-Support.

Anders als etwa bei USB-Hardware, die fast immer funktioniert, glich die Nutzung von Thunderbolt-Geräten unter Linux bisher oft einem Glücksspiel. Das liegt wohl vor allem daran, dass die Treiber zur Verwendung der Schnittstelle und entsprechender Peripheriegeräte nicht von Intel, den Initiatoren der Technik, gepflegt worden sind. Das soll sich nun aber ändern.
Denn wie aus Patches hervorgeht, die Sicherheitsfunktionen für Thunderbolt im Linux-Kernel nachrüsten, wollen die drei daran beteiligten Entwickler und Intel-Angestellten künftig auch offiziell Maintainer der Treiber werden und damit hauptverantwortlich für die Technik im Linux-Kernel sein. Der bisherige Alleinverantwortliche Andreas Noever soll also explizit von Intel unterstützt werden.
In der Vergangenheit haben neben Noever unter anderem auch verschiedene Google-Angestellte zu dem Thunderbolt-Code beigetragen. Zwar gab es auch Patches von Intel, diese tauchten aber eher sporadisch auf und, wenn überhaupt und anders als etwa bei der Unterstützung seiner CPUs, GPUs oder auch für USB, teils erst deutlich nach der Veröffentlichung der Hardware.
Pflege eventuell für kommende Chromebooks
Zu den neuen Maintainern von Intel gehört auch Michael Jamet, der die Thunderbolt-Technik für Intels Open-Source-Center verantwortet und sich auch in der Vergangenheit an der Entwicklung der Linux-Treiber beteiligt hat. Offizielle Gründe für den Start der Pflege sind derzeit nicht bekannt. Ebenso lässt sich nur mutmaßen, welchen Umfang die Unterstützung von Intel einnehmen wird.
Das Unternehmen hat allerdings in der Vergangenheit vergleichsweise eng mit Google für dessen Chromebooks zusammengearbeitet. Und wie aus dem Code für die freie Firmware Coreboot hervorgeht, plant Google Chromebooks mit Kaby-Lake-Chipsätzen von Intel. Darüber hinaus hat Google angekündigt, dass seine Chromebooks künftig über einen USB-C-Port mit Power Delivery geladen werden können.
Zusätzlich dazu den Thunderbolt-3-Chipsatz Alpine Ridge von Intel zu verwenden, sollte für Partner von Google auf dieser Grundlage eigentlich kein großes Problem mehr sein. Für die meisten Chromebooks könnte dieser Chip eventuell aber schlicht zu teuer sein. Von der Thunderbolt-Pflege für Linux durch Intel könnte unabhängig davon aber auch die Developer-Edition von Dells XPS-13-Laptops profitieren.
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