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Schließung: Telekom-Entwickler verlassen Russland

Die Telekom schließt nun doch ihre Niederlassungen in Russland. Wer weiter für das Unternehmen arbeiten will, muss das Land verlassen.
/ Achim Sawall
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Darstellung der Telekom zu ihren bisherigen Aktivitäten in Russland (Bild: Deutsche Telekom)
Darstellung der Telekom zu ihren bisherigen Aktivitäten in Russland Bild: Deutsche Telekom

Die Deutsche Telekom wird ihre Entwicklerstandorte in Russland schließen. Das gab das Unternehmen am 25. März 2022 bekannt(öffnet im neuen Fenster) . "In den vergangenen Wochen haben wir diesen Mitarbeitenden angeboten, außerhalb Russlands zu arbeiten. Viele Mitarbeitende haben diese Möglichkeit genutzt und das Land verlassen" , erklärte die Telekom.

Man habe keine Netze in Russland, aber ein Team von Softwareentwicklern, hauptsächlich in Sankt Petersburg, die "Dienstleistungen für Kunden außerhalb Russlands erbringen" . Die Telekom habe sichergestellt, dies bestmöglich ohne den Standort in Russland aufrechtzuerhalten.

Die Telekom habe rund 2.000 Beschäftigte im russischen Sankt Peterburg, die Software für T-Systems schrieben, erklärte Telekom-Finanzvorstand Christian Illek im Februar 2022. Weitere Standorte sind in Moskau und Woronesch im südlichen Zentralrussland.

Projekte für das Bundesverkehrsministerium und Mercedes-Benz

Die russischen Beschäftigten der Telekom sind laut einem früheren Bericht des Handelsblatts in strategisch wichtige IT-Entwicklungsvorhaben im Rahmen des Glasfaserausbaus in Deutschland und Projekte für das Bundesverkehrsministerium oder den Autohersteller Mercedes-Benz eingebunden. Auch an Open-RAN für das Mobilfunknetz werde gearbeitet.

Der Konzernbetriebsrat und Gesamtbetriebsrat der Telekom hatten zuvor intern gefordert, die Niederlassungen des Konzerns in Russland aufzugeben, und dies zudem der Presse zugespielt.

Die Telekom sperrte bereits Anfang März die Zugänge ihrer russischen Beschäftigten zu internen IT-Systemen . Ziel der Maßnahme soll unter anderem die Prävention von Missbrauch gewesen sein.

Über weitere Entwicklungen infolge des Ukrainekriegs hält Golem.de in einem Liveticker auf dem Laufenden .


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