Schiffsabgase: Umweltschutzdrohne stürzt vor Fehmarn in die Ostsee

Eine unbemannte Drohne vom Typ Schiebel Camcopter S-100(öffnet im neuen Fenster) ist am 4. Mai 2022 vor der Küste Fehmarns nahe der Radarstation Staberhuk in die Ostsee gestürzt. Verletzt wurde niemand, wie die Polizeidirektion Lübeck mitteilte(öffnet im neuen Fenster) . Es entstand lediglich Sachschaden. Dessen Höhe bezifferten Polizei und Betreiber bisher nicht.
Der Absturz ereignete sich gegen 16.00 Uhr etwa 40 Meter vom Strand der Radarstation Staberhuk entfernt. Hintergrund des Absturzes der etwa 4 x 1,50 Meter großen hubschrauberähnlichen Drohne seien vermutlich Probleme mit der Elektronik gewesen, hieß es seitens der Polizei.
Die Drohne, die für die Messung von Schiffsemissionen im Fehmarnbelt eingesetzt worden war, wurde nach dem Absturz vom Betreiber geborgen.
Um den Einsatz regelkonformer Schiffskraftstoffe zu überwachen, führte die europäische maritime Sicherheitsagentur (European Maritime Safety Agency - EMSA) gemeinsam mit dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) seit Ende April 2022(öffnet im neuen Fenster) von Fehmarn aus über der deutschen Ostsee Messkampagnen von Schiffsabgasen mit der Drohne durch. Die Drohne war also nur wenige Tage in Betrieb.
Betrieben werden die Drohnenflüge(öffnet im neuen Fenster) im Auftrag der EMSA durch die norwegische Firma Nordic Unmanned(öffnet im neuen Fenster) . Die Sensorik für die Emissionsmessungen liefert das dänische Unternehmen Explicit.
Die Drohne flog durch Abgasfahnen von Schiffen und maß mit ihren Sensoren den Schwefeldioxidanteil darin. Aus dem Messergebnis wird auf den Schwefelgehalt des verwendeten Kraftstoffes geschlossen. Weisen die Daten darauf hin, dass der zulässige Anteil von 0,10 Prozent Schwefel im Kraftstoff überschritten wird, können Schiffe in ihren nächsten Anlaufhäfen gezielt für Kontrollen ausgewählt und Proben des Kraftstoffs genommen werden.



