Schiffe fahren seit langem elektrisch
Yara suche derzeit nach einer Werft, die das Schiff baue, sagt Paulsen. Der Bau selbst soll nicht so lange dauern, so dass das Schiff im vierten Quartal kommenden Jahres bereits vom Stapel laufen kann. In Frage kommen dürfte Fjellstrand: Die norwegische Werft hat bereits eine elektrisch betriebene Fähre gebaut, die seit 2015 Autos und Fußgänger über den Sognefjord übersetzt.
Elektroboote sind übrigens keine neue Technik: Das erste wurde 1839 gebaut und fuhr über die Kanäle von St. Petersburg. Seit 1909 verkehren Elektroboote auf dem Königssee. Prinzregent Luitpold ging es seinerzeit allerdings weniger um Umweltschutz: Er befürchtete, der Krach von Verbrennungsmotoren könnte sein Jagdwild verscheuchen.
Schiffe machen Dreck...
Schiffe mit konventionellem Antrieb sind aber auch nicht unerheblich an der Verschmutzung der Luft beteiligt: In den Maschinen wird meist Schweröl verbrannt, ein Rückstandsprodukt der Rohölverarbeitung. Es hat einen hohen Anteil an Schwefel und anderen Schadstoffen. Viele Schiffe haben keine Filteranlagen und emittieren deshalb Feinstaub, Ruß, Schwefeloxide und Stickoxide in großer Menge. Knapp zehn Prozent der Schwefeloxid- und etwa vier Prozent der Kohlendioxidemissionen weltweit stammen von Schiffen.
An Land ist das nur im Ausnahmefällen sichtbar: Schiffe müssen im Hafen schwefelarme Treibstoffe einsetzen. Das Schweröl darf erst auf See verfeuert werden. Wie viel Dreck Schiffe durch ihren Schornstein in die Luft pusten, zeigte sich in Hamburg im Oktober 2014: Ein Frachter der taiwanischen Reederei Yang Ming stellte schon im Hafengebiet auf Schweröl um. Die Rußpartikel lösten in einem Krankenhaus und einem Pflegeheim im Stadtteil Altona die Feuermelder aus. In einem Altonaer Restaurant fand der Wirt sein Mobiliar, seine Gäste sowie deren Speisen und Getränke von Ruß bedeckt.
... sollen aber sauberer werden
Das soll sich ändern: Ab 2020 dürfen Schiffe nur Treibstoffe mit einem Schwefelgehalt von maximal 0,5 Prozent einsetzen. Derzeit liegt die Obergrenze bei 3,5 Prozent. Das hat die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (International Maritime Organization, IMO), eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, im Herbst vergangenen Jahres beschlossen.
Doch so sauber wie Yara werden sie nicht: Der Strom in Norwegen wird praktisch ausschließlich aus Wasserkraft gewonnen. Zudem ist Strom dort sehr günstig - und das ist ein weiteres Argument für Yara, auf Elektroschiffe zu setzen: "Wir wollen null Emissionen erreichen", sagt Østbø. "Auch wenn manche sagen, der Klimawandel sei keine Realität, so ist er doch eine geschäftliche Realität, weil Energie aus erneuerbaren Quellen günstiger ist als fossile Brennstoffe."
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Schiffe werden autonom |
Die meisten Schiffe fahren mit langsam laufenden Zweitaktern, meist direkt über die...
Sie würden sich wundern was ein Radar alles "nicht sieht", der wachhabende Offizier aber...
LOL, ja für so einen komplizierten Sachverhalt wie "Anhalten" ist es schon besser, einen...
Bei den ganzen Auslegungen geht man ja bei optimaler Einstrahlung von 1000W pro m² aus...