Schiffe werden autonom
KM baut bereits seit einiger Zeit Systeme für die automatisierte Navigation und Steuerung von Schiffen. Diese seien mit den Sensoren für das Schiff kombiniert worden, sagt Paulsen. Das Lidar sei dabei eine Eigenentwicklung, ebenso die 360-Grad-Kamera.
Diese wurde ursprünglich für Kontrolltürme von Flugplätzen entwickelt: In Norwegen gebe es eine Reihe kleiner Flughäfen mit nur wenigen Starts und Landungen am Tag. Für diese habe Kongsberg ein System entwickelt, um den Betrieb aus der Ferne abwickeln zu können, sagt Paulsen. Die Kamera sei aber auch schon auf Schiffen im Einsatz. Neu hinzugekommen seien die Software für die Steuerung sowie Systeme für die Erfassung von Gefahrensituationen und die Verhinderung von Kollisionen.
Das Schiff fährt zunächst bemannt
Um sicherzugehen, dass alle Systeme wie geplant zusammenspielen, soll das Schiff die ersten beiden Jahre bemannt fahren. Eine Brücke gibt es auf dem Schiff jedoch nicht: Sie wird in einem Container untergebracht. "Im dritten Jahr soll es dann unbemannt sein. Dann werden wir die Brücke entfernen, und es wird komplett autonom fahren", sagt Paulsen.
In einem Notfall kann das Schiff um Hilfe rufen. Es ist mit den nötigen Systemen ausgestattet, um es von Land aus fernsteuern zu können. Das Schiff melde sich im Kontrollzentrum, wenn es nicht mehr weiterwisse. Dann übernähmen Steuerleute die Kontrolle.
Kongsberg baut ein zweites autonomes Schiff
Neben der Yara Birkeland arbeitet KM an einem weiteren autonomen Schiff: Hrönn wird ein selbstfahrender Versorger, der Transporte für unterschiedliche Offshore-Einrichtungen übernehmen soll, etwa für Fischzuchtbetriebe oder wissenschaftliche Einrichtungen. Die Hrönn wird voraussichtlich einen diesel-elektrischen Antrieb haben und soll 2019 einsatzbereit sein.
Auch andere Unternehmen beschäftigen sich mit dem Thema: Rolls Royce etwa hat schon vor einigen Jahren ein Konzept für unbemannte Schiffe vorgestellt. Die Europäische Union hatte vor einigen Jahren das Forschungsprojekt Maritime Unmanned Navigation Through Intelligence in Networks (Munin) initiiert, an dem acht Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus Deutschland, Irland, Island, Norwegen und Schweden beteiligt waren, darunter das Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen (CML) in Hamburg.
Die Yara Birkeland wird in Küstengewässern fahren
Ziel von Munin und Rolls Royce sind allerdings hochseetaugliche Schiffe. Bevor diese ablegen dürfen, muss die IMO zuerst die nötigen Regeln ausarbeiten. Diese werden voraussichtlich nicht vor dem Jahr 2020 fertig sein. Solche rechtlichen Probleme haben KM und Yara nicht: Die Yara Birkeland wird ausschließlich in norwegischen Hoheitsgewässern unterwegs sein. Die für diese Gewässer zuständigen Behörden hätten eng mit ihnen zusammengearbeitet, sagt Paulsen.
Petter Østbø, Produktionsleiter bei Yara und Leiter des Projekts, denkt aber schon weiter: Sobald die entsprechenden Regeln da seien, wolle Yara auch in große Schiffe investieren, die den Dünger auch auf andere Kontinente transportieren könnten, sagte er kürzlich dem Wall Street Journal.
Erst einmal muss die Yara Birkeland aber gebaut werden.
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Sensoren erfassen andere Wasserfahrzeuge | Schiffe fahren seit langem elektrisch |
Die meisten Schiffe fahren mit langsam laufenden Zweitaktern, meist direkt über die...
Sie würden sich wundern was ein Radar alles "nicht sieht", der wachhabende Offizier aber...
LOL, ja für so einen komplizierten Sachverhalt wie "Anhalten" ist es schon besser, einen...
Bei den ganzen Auslegungen geht man ja bei optimaler Einstrahlung von 1000W pro m² aus...
Jo jetzt aber .. die haben sicherlich ein Diesel-Heizaggregat welches für angenehme Akku...