Schaltungsentwurf: KiCAD 7.0 unterstützt beim Reverse Engineering

Die neue Version des EDA-Tools verbessert viele Details und ergänzt Features wie ein Tool für die Kommandozeile und eine neue Bauteildatenbank.

Artikel veröffentlicht am , Johannes Hiltscher
Auf einem Bild einer Platine lassen sich deren Leiterbahnen einfach nachzeichnen.
Auf einem Bild einer Platine lassen sich deren Leiterbahnen einfach nachzeichnen. (Bild: KiCAD/CC-BY-SA 3.0)

Die erste KiCAD-Version im jährlichen Updatezyklus kommt zwar zwei Wochen nach dem geplanten Release-Termin, beglückt dafür aber mit einigen hilfreichen neuen Features. Mac-Nutzer werden sich über die native Unterstützung für Apple Silicon freuen, Windows-Nutzer können zukünftig nach Abstürzen automatisch über Sentry einen Schadensbericht absetzen.

Viele Neuerungen sollen die Benutzbarkeit verbessern: Dateien lassen sich nun per Drag and Drop öffnen, Skripte können über ein neues Kommandozeilen-Tool Exporte erstellen, etwa Teilelisten. Eine sehr hilfreiche Änderung gibt es beim Verschieben von Symbolen im Schaltplan-Editor: Die verbundenen Leiter verhalten sich nicht mehr wie Gummibänder, sondern bleiben stets horizontal oder vertikal, bei Bedarf werden rechtwinklige Abzweigungen eingefügt.

Ebenfalls neu: Bauteile können als nicht zu bestücken (do not populate) markiert werden, sie tauchen dann in Teilelisten nicht auf und werden im Schaltplan ausgegraut. Verbesserungen gibt es beim PDF-Export, der nun ein Inhaltsverzeichnis mit den einzelnen Seiten und sogar Komponenten eines Schaltplans erstellt. Außerdem werden den Komponenten zusätzliche Informationen hinzugefügt, die aber wohl nur Adobe korrekt anzeigt.

Auch die Simulation von Schaltungen mit Spice wird komfortabler: Mit Version 7 können die Modellparameter über eine grafische Oberfläche verändert werden, Textdateien müssen nicht mehr editiert werden. Wer viele spezielle Bauteile verwendet, könnte die neue Bibliotheksdatenbank zu schätzen wissen: In einer SQL-Datenbank können alle relevanten Daten, vom Symbol und Footprint bis hin zu 3D-Modell, Datenblatt oder gar Preis zusammengeführt werden.

Platinen-Editor erledigt mehr selbst

Auch im Platinen-Editor finden sich einige interessante Neuerungen. Am auffälligsten ist die Möglichkeit, ein Hintergrundbild einzublenden. So lassen sich Komponenten und Leiter auf einem Bild einer existierenden Platine anordnen, was beim Nachbauen oder Reverse Engineering hilft.

Der Editor kann zudem Verbindungen automatisch vervollständigen, was besonders für Spannungsversorgung und Masseverbindungen hilfreich ist. Diese müssen nicht mehr einzeln von Hand erstellt werden, der Editor erledigt das bei Auswahl mehrerer Komponenten selbstständig. Für die Komponentenauswahl wurde ein neues Werkzeug ergänzt: Eine Komponentenauswahl im Schaltplan lässt sich auf den Platinen-Editor übertragen, um komplette Baugruppen auszuwählen und zu verschieben.

Auch der Algorithmus zur anfänglichen automatischen Platzierung von Komponenten wurde überarbeitet, er verteilt jetzt weniger großflächig. Über einen neuen Eigenschaften-Dialog am linken Fensterrand sollen sich ausgewählte Objekte schneller bearbeiten lassen. Der Platinen-Editor aktualisiert Masseflächen automatisch, wenn Bauteile verschoben werden – die Funktion kann deaktiviert werden, wenn sie bei komplexen Platinen zu viel Zeit benötigt. In Schaltplan- und Platinen-Editor sind zudem jeweils einige neue Optionen für Design Rule Checks hinzugekommen.

KiCAD 7 kann von der Homepage des Projekts heruntergeladen werden, bei Linux-Distributionen sollte es zeitnah seinen Weg in die jeweiligen Paketquellen finden.

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