2015: das Jahr ohne Ausfälle
Die Linux-Entwickler haben seit dem Debakel 2012 längst die Fehler im Hrtimer, im NTP, im Timekeeping-Modul, in der Speicherverwaltung und im Netzwerk-Stack behoben. Sie geben seit Beginn des Jahres Entwarnung. Dennoch hatten Distributoren wie Red Hat und Suse eigens Webseiten eingerichtet, die über das Problem informieren und Hinweise gaben, wie es sich vermeiden lässt. Der wichtigste Tipp: die automatische Synchronisierung mit den NTP-Servern aktivieren, damit das System über die korrekte Zeit informiert wird.
Aber auch bei Linux-Systemen, die über das Internet über den Zeitsprung informiert werden, hätte es zu Fehlern kommen können. So wies Red Hat darauf hin, dass bereits die Meldung der NTP-Server über die bevorstehende Schaltsekunde die etwas älteren Distributionen RHEL 4 und 5 zum Absturz hätte bringen können. Der Fehler wurde in kernel-2.6.9-89.EL (RHEL4) und kernel-2.6.18-164.el5 (RHEL5) behoben. Hier war auch besonders wichtig, das Paket Tzdata aktuell zu halten.
Aktuelle Linux-Kernel haben den Fehler nicht
Auch RHEL 6 hätte zum Absturz gebracht werden können, weil die Interaktion mit dem NMI Watchdog nicht korrekt funktioniert. Hier sollte mindestens der Linux-Kernel 2.6.32-279.5.2.el6 installiert sein. Außerdem wird davon abgeraten, den NTP-Daemon mit dem Parameter -x zu verwenden.
Suse informiert, dass sein Enterprise Linux in Version 10 oder früheren Versionen sowie Enterprise Linux 12 für die Umstellung gewappnet waren. Bei Suse Enterprise Linux 11 sollten die aktuellen Versionen der zur Verfügung gestellten Linux-Kernel eingespielt werden. Bei Service Pack muss das mindestens Kernel 2.6.32.590.7 und bei Service Pack 2 mindestens Kernel 3.0.380.5 sein. Bei Suse Enterprise Linux 11 mit Service Pack 3 sollte ebenfalls das aktuelle Maintenance Release installiert sein, um auch künftig solche Fehler zu vermeiden.
Nachtschicht für Administratoren
Bei Ubuntu hätten Benutzer der LTS-Version 12.04 betroffen sein können. Hier sollte mindestens der Linux-Kernel mit der Versionsnummer 3.2.0-29.46 laufen, aktuell ist es Version 3.2.0-86.
Es gibt aber auch Bibliotheken, die die Schaltsekunde nicht korrekt verarbeiten, einige für die Programmiersprache Python. Auch Echtzeit-Kernel und -Anwendungen sind zumindest anfällig, wenn nicht schnell genug reagiert wird. Administratoren sollten deshalb auch bei künftigen Schaltsekunden auf der Hut sein, falls die Fehler nicht zwischenzeitlich behoben werden.
Für Privatfirmen sind die Schaltsekunden vor allem mit Mehrkosten für die Umstellung von Hand verbunden.
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