Scannerdaten: Landesdatenschützer wird wegen Zalando-Überwachung aktiv
Der Landesdatenschützer prüft, ob die lückenlose Überwachung der Lagerarbeiter über ihre Scannerdaten bei Zalando legal ist. Eine Journalistin hatte über drei Monate im Erfurter Versandzentrum des Online-Händlers mit versteckter Kamera recherchiert und diese Form der Kontrolle dokumentiert.

Der Thüringer Datenschutzbeauftragte Lutz Hasse wird wegen der Überwachung von Beschäftigten im Erfurter Versandzentrum des Online-Händlers Zalando aktiv. Das erklärte Hasse der Thüringischen Landeszeitung. Eine RTL-Reporterin hatte mit Unterstützung von Günter Wallraff drei Monate verdeckt in dem Zalando-Standort recherchiert. Anhand der Informationen aus dem Waren-Scanner wurde sie ermahnt, als sie 37 Minuten lang keinen Artikel gepickt hatte. Über jeden Lagerarbeiter können die Vorgesetzen laut dem Bericht auf dem Bildschirm sehen, wann Waren aufgenommen und transportiert werden.
An Spitzentagen lief die Journalistin nach eigenen Angaben in einer Achtstundenschicht bis zu 27 Kilometer. Sitzen ist bei den Teamleitern und Mentoren nicht gern gesehen. Regelmäßig werden Kollegen dem Bericht zufolge wegen Kreislaufzusammenbruch oder anderer gesundheitlicher Probleme abtransportiert.
500 Euro Belohnung würden Beschäftigten geboten, die ihre Kollegen anschwärzten, so der RTL-Bericht.
Der Landesdatenschützer will herausfinden, wer beim Unternehmen auf Daten Zugriff hat und wofür diese Informationen genutzt werden. "Wir haben entsprechende Fachleute, um gut hinter die Kulissen blicken zu können", sagte er. Die Wahrheit werde ans Licht gebracht werden.
"Diese Form der Berichterstattung ist eine Sauerei", sagte ein Zalando-Sprecher der Thüringischen Landeszeitung. "Wir hätten gerne Hinweise auf konkrete Missstände aufgegriffen und mit den Mitarbeitern besprochen."
Über ähnliche Praktiken bei Zalando wurde bereits im Juli 2012 berichtet. Dabei ging es um ein Logistikzentrum in Großbeeren bei Berlin, das von dem niederländischen Unternehmen Docdata als Fulfilment-Dienstleister für Zalando betrieben wurde. Auch hier war das Sitzen während der Arbeit verboten. Um die Negativpresse loszuwerden, wurde der Standort vor einigen Monaten von Zalando aufgegeben.
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