Scam: Malware gibt sich als Hackertool aus und stiehlt Bitcoins
Angeblich soll das Hackertool Passwörter knacken, doch die nutzlose Benutzeroberfläche dient einem ganz anderen Zweck.

Auf der Messengerplattform Telegram werden vermeintliche Hackertools für Windows angeboten, die Passwörter für Bank-, Dating- und Social-Media-Konten per Brute Force knacken können sollen. Das können sie zwar nicht, dafür stehlen sie jedoch die Kryptowährung der Möchtegern-Hacker, die das Tool ausführen. Sicherheitsforscher von Avast nennen die Schadsoftwarefamilie Hackboss - nach dem Telegram-Kanal, auf dem sie beworben wird.
Angeboten wird die Schadsoftware als Zip-Archiv, in welchem eine ausführbare Datei verpackt ist. Wird diese ausgeführt, startet eine simple Benutzeroberfläche (GUI). Durch Anklicken einer beliebigen Schaltfläche wird die mitgelieferte Schadsoftware entschlüsselt und ausgeführt.
Um Persistenz auf dem System zu erlangen, richtet Hackboss einen Registry-Schlüssel ein, der den Payload regelmäßig oder beim Starten des Systems ausführt. Wurde das Fenster geschlossen oder der Prozess im Taskmanager beendet, wird die Schadsoftware kurze Zeit später wieder gestartet.
Hackboss hat es auf Wallets von Kryptowährungen abgesehen
Während die Schadsoftware läuft, überwacht sie die Zwischenablage und sucht nach Wallet-Adressen für Kryptowährungen, die es gegen Wallets der Kriminellen hinter Hackboss austauscht. Damit nutzen sie den Umstand aus, dass die nicht besonders eingängigen Wallet-Adressen nach dem Kopieren und Einfügen von vielen nicht überprüft werden. Die Opfer schicken ihre Coins anschließend an die Kriminellen statt an den eigentlichen Empfänger.
Die Sicherheitsfirma Avast assoziiert insgesamt rund 100 Wallet-Adressen mit der Hackboss-Kampagne, darunter Bitcoin, Ether, Litecoin, Monero und Dogecoin. Seit November 2018 sollen auf diese 560.000 US-Dollar eingezahlt worden sein. Diese sollen jedoch auch aus anderen Betrügereien stammen.
Der Hauptverbreitungsweg der Malware ist Avast zufolge ein Telegram-Kanal namens Hack Boss mit etwa 2.800 Abonnenten. In diesem wird die Software in etwa neun Beiträgen pro Monat beworben. Zudem gibt es ein Blog, auf dem ebenfalls für das vermeintliche Hackertool, geworben wird, das eigentlich eine Schadsoftware ist.
In den letzten Jahren haben Kriminelle eine Vielzahl an Tricks und Scams entwickelt, um Kryptowährungsbesitzer um ihre Coins zu erleichtern. Kürzlich berichtete ein Kölner, wie er rund 500.000 Euro in Bitcoins durch einen Scam mit einem falschen Elon Musk verlor.
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Unterschreibe ich voll und ganz, wer sowas von sich gibt hat in der Regel nämlich keine...