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Savvy Games: Saudi-Arabien möchte mit Nintendo & Co neue Spiele machen

Die milliardenschwere staatliche Firma Savvy Games aus Saudi-Arabien will mit seinen Beteiligungen - u.a. an Nintendo - neue Spiele entwickeln.
/ Peter Steinlechner
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DJ Marshmello auf einer Party der Gamers 8 in Riad (August 2022) (Bild: Nasser Al-Harbi/AFP via Getty Images)
DJ Marshmello auf einer Party der Gamers 8 in Riad (August 2022) Bild: Nasser Al-Harbi/AFP via Getty Images

Ob das Management von Nintendo sich darüber im Klaren ist, welche Pläne der größte Investor, eine aus Saudi-Arabien stammende Staatsfirma namens Savvy Games, hat? Im Gespräch mit Bloomberg hat deren Chef Brian Ward(öffnet im neuen Fenster) nun angekündigt, zusammen mit den Beteiligungen "neue Marken" entwickeln zu wollen.

Zu Savvy Games gehören seit Februar 2023 rund 8,3 Prozent der Anteile an Nintendo . Auch am schwedischen Großpublisher Embracer (Der Herr der Ringe, Dead Island, Valheim) ist der staatliche Fonds beteiligt, und zwar mit ebenfalls etwas mehr als acht Prozent.

Bislang ist Gavvy Games vor allem in Sachen E-Sport in Erscheinung getreten - das soll sich aber nun ändern. Laut dem Bericht von Bloomberg plant Brian Ward, den Fokus verstärkt auf die Entwicklung von Spielen zu legen sowie auf Publishing im Mittleren Osten und in Nordafrika.

Ward ist ein Brancheninsider, der bereits in leitenden Funktionen für Electronic Arts, Microsoft und Activision arbeitete.

An finanziellen Mitteln werden die Pläne von Savvy Games kaum scheitern: Die Firma gehört dem saudi-arabischen Staatsfonds Public Investment Fund (PIF), mittelfristig sollen mehr als 38 Milliarden US-Dollar für Investitionen in Gaming zur Verfügung stehen.

Schon länger gibt es Berichte, dass auch der Kauf eines großen westlichen Publishers samt Entwicklerstudios geplant ist. Dafür stehen laut dem neuen Bericht rund 13 Milliarden US-Dollar zur Verfügung.

Früheren Gerüchten zufolge soll zumindest zeitweise die Übernahme von Take Two geplant gewesen sein - dessen Marktkapitalisierung beträgt aber momentan etwas mehr als 20 Milliarden US-Dollar. Für Ubisoft (derzeit rund 3,3 Milliarden US-Dollar) würde das Geld allerdings reichen.

Savvy Games hatte 2022 für rund eine Milliarde US-Dollar die deutsche ESL Gaming gekauft, um groß in das Geschäft mit E-Sport einzusteigen. Die Branche schwächelt derzeit allerdings - deswegen möglicherweise der neue Fokus.

E-Sport-Turnier mit 45 Millionen US-Dollar Preisgeld

Im Sommer 2023 veranstaltet die Gruppe dennoch in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad die zweite Ausgabe ihres Großturnieres Gamers 8(öffnet im neuen Fenster) , bei dem es um Preisgelder von mehr als 45 Millionen US-Dollar geht. Gespielt werden unter anderem Fortnite, Counter-Strike und Dota 2.

Im vergangenen Jahr hatte das Turnier ähnliche Preisgelder geboten. Soweit man das von hier aus einschätzen kann, war die Veranstaltung zwar gut besucht. In westlichen Medien und sozialen Netzwerken wurde sie aber kaum beachtet. Und wenn doch, dann ging es meist um Absagen einiger E-Sport-Teams wegen der problematischen Menschenrechtslage in Saudi-Arabien.


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