Saubere Energie: Verfahren verbindet Vorteile von Wasserstoff und Flüssiggas
Das Unternehmen TES will den Transport von Wasserstoff erleichtern. Möglich ist das durch eine Speicherung in Form von Methan.

Wasserstoff ist der begehrte Zukunftsstoff der Energiewirtschaft. Er lässt sich bisher aber nur mit hohen Kosten über weite Strecken transportieren.
Das Unternehmen Tree Energy Solutions (TES) will eine saubere Lösung für den Transport von Wasserstoff über weite Strecken anbieten. Statt reinen Wasserstoff zu transportieren, setzt das Unternehmen auf das Sabatier-Verfahren.
Dabei werden Wasserstoff und Kohlendioxid in Methan und Wasser umgewandelt. Da Methan der Hauptbestandteil von Erdgas ist, lässt es sich genauso transportieren, verflüssigen und in LNG-Tankern über die Meere transportieren wie der fossile Rohstoff. LNG steht für Flüssigerdgas.
"Unser Konzept hat den unschätzbaren Vorteil, dass wir die vorhandene Transportinfrastruktur nutzen können. Das reduziert die Kosten der gesamten Prozesskette und spart Zeit", sagte Marco Alverà, CEO von Tree Energy Solutions, dem Handelsblatt.
Wilhelmshaven als Ankerpunkt
Von den Schiffen aus solle das Methan zum Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven gebracht werden und könne dann im Erdgasnetz weitertransportiert werden. Man könne das Gas aber auch vor Ort direkt in Wasserstoff umwandeln.
Das dabei abgeschiedene Kohlendioxid soll zum Produktionsort des Methans zurückgebracht werden, um einen geschlossenen und klimaneutralen Kreislauf entstehen zu lassen. Dort soll dann wieder das Sabatier-Verfahren angewendet werden.
"Wir werden sehr schnell in der Lage sein, deutsche Industrieunternehmen mit grünem Methan oder grünem Wasserstoff in relevanten Mengen zu versorgen", erklärte Alverà. Wenn alles nach Plan verlaufe und das deutsche Interesse der Industrie gegeben sei, könne das Unternehmen ab 2027 grünes Methan oder grünen Wasserstoff in die Bundesrepublik liefern.
In diesem Jahr soll bereits ein schwimmendes LNG-Terminal am Jade-Weser-Port von Tree Energy Solutions in Betrieb genommen werden. Ab 2025 soll das schwimmende Terminal von einer fest installierten Anlage ersetzt werden. Diese soll eine größere Kapazität an Gas lagern können. Das erste LNG-Terminal in Wilhelmshaven wurde letztes Jahr eröffnet.
Wasserstoff, aber nicht aus Deutschland
Eine Herausforderung gibt es bei der grünen Energieversorgung. Deutschland muss sich teilweise von Importen aus dem Ausland abhängig machen, da die hiesige Region weniger wind- und sonnenreich ist als Länder wie Namibia, Saudi-Arabien, Chile, die Vereinigten Arabischen Emirate, Australien, Kanada oder die USA. Derzeit versucht die Bundesregierung, Wasserstoffpartnerschaften mit solchen Ländern abzuschließen.
Für TES soll die Produktionskapazität in Ländern wie den USA, Australien und den Vereinigten Arabischen Emiraten ideal sein. Bei Regionen in Nordafrika oder Südeuropa bietet sich der Transport via Pipeline an. Australien und die USA sind dagegen zu weit entfernt, um kostengünstige Pipelines zu verlegen. Daher ist für Alverà die Umwandlung in Methan und der Transport mit dem Schiff die optimale und kostengünstigste Lösung.
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