Saubere Energie: In New York kommt Strom bald aus der Wasserleitung
New York hat ein Projekt für saubere Energie gestartet: Der Überdruck im Trinkwassersystem soll in elektrische Energie gewandelt werden.

Wasserkraft ist eine der saubersten Energiequellen. Und wo fließt immer Wasser? In den Wasserrohren der städtischen Trinkwasserversorgung. New York City startet jetzt einen Versuch, Strom aus der Wasserleitung zu gewinnen.
Bürgermeister Michael Bloomberg hat kürzlich einem Pilotprojekt zugestimmt, das auf anderthalb Jahre angelegt wird. In dieser Zeit soll das für die Wasserversorgung zuständige Department of Environmental Protection herausfinden, ob eine Stromerzeugung aus den Wasserleitungen machbar und sinnvoll ist.
Wasser aus den Catskills
Die Metropole bezieht ihr Trinkwasser aus den Catskill Mountains, einem etwa 200 Kilometer nördlich der Stadt gelegenen Mittelgebirge. Durch ein System von Rohren fließt das Wasser nur durch das Gefälle mit einem solchen Druck nach New York, dass es ohne Pumpe bis in den sechsten Stock steigt.
Das Wasser kommt mit einem Druck von etwa 41 bar an. Der Druck in den Leitungen beträgt aber nur etwa ein Zehntel. Über einen Druckminderer wird der Druck in der Leitung verringert. Das New Yorker Unternehmen Rentricity will die Druckminderer durch das von ihm entwickelte System Flow-to-Wire ersetzen. Das übernimmt die Aufgabe des Reduzierventils und wandelt die durch die Druckminderung freiwerdende Energie in elektrische Energie um.
Blick auf den Wasserspeicher
Die Idee dazu stammt von Frank Zammataro. Sie kam ihm, als sein kleines Unternehmen nach dem Terroranschlag vom 11. September 2001 von Süd-Manhattan zum Time Square umziehen musste. Beim Anblick der Wasserspeicher auf den Dächern fragten sich er und sein Kollege, ob und wie sich das Wasser für die Stromerzeugung nutzen ließe. Nach einigem Hin- und Herüberlegen generierten sie schließlich das Rentricity-Konzept.
Das System funktioniert nur dort, wo Wasser durch natürliches Gefälle in eine Stadt fließt und der Druck reduziert werden muss. Der so gewonnene Strom ist wie Wind- oder Solarstrom komplett sauber.
Beitrag zur Stromversorgung
Natürlich sei das nicht die Hoover-Talsperre, sagte Zammataro der New York Times. Die Turbinen des Wasserkraftwerkes an der Grenze zwischen den US-Bundesstaaten Nevada und Arizona haben eine Leistung von rund 2 Gigawatt. Aber das System könne zumindest etwas zur Energieversorgung der Stadt beitragen.
So wie in Keene im US-Bundesstaat New Hampshire. Dort hat Rentricity in der Wasseraufbereitungsanlage der Stadt die erste Flow-to-Wire-Anlage installiert. Sie leistet 62 Kilowatt - genug, um die Anlage mit Strom zu versorgen.
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Auch wieder wahr. :(
http://www.videoportal.sf.tv/video?id=a01669ff-e5bb-4196-a661-16f575aa3f19
Guter Plan. Man könnte extra ein KKW dafür errichten, das dann zwar keinen Strom erzeugt...
in privaten Installationen: http://www.youtube.com/watch?v=s0nlsSpoBY4