Vulcan Energie Ressourcen liefert Wärme
An mehreren Orten in Deutschland, in Bayern etwa oder im Oberrheingraben in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, fördern Geothermie-Anlagen das heiße Wasser an die Oberfläche. Über einen Wärmetauscher wird dann ein Medium erhitzt und ins Fernwärmenetz eingespeist. Alternativ kann verdampft werden, um über eine Turbine einen elektrischen Generator anzutreiben - wobei der Wirkungsgrad wegen der niedrigen Temperatur des Thermalwassers nicht sehr hoch ist. Nachdem das Wasser seine Wärme abgegeben hat, wird es mit einer Temperatur von etwa 65 Grad wieder ins Erdreich zurückgeleitet.
Anfang April 2022 erst hat Vulcan mit dem Mannheimer Energieunternehmen MVV vereinbart, künftig 25.000 bis 35.000 Haushalte der Stadt mit Fernwärme zu versorgen. Dazu wird das Unternehmen in der Peripherie der Stadt ein Geothermie-Heizkraftwerk bauen. 2025 soll es in Betrieb gehen. Im vergangenen Jahr hat Vulcan bereits die Geothermie-Anlage in Insheim gekauft.
Wärme, Kälte, Strom - und Lithium ist das Geschäftsmodell des noch recht jungen Unternehmens: Mit Hilfe der Wärme soll im Sommer Kälte erzeugt werden, in Kältestationen, die etwa in Wohnsiedlungen, Büroräumen oder Schulen installiert werden können. In Bayern, aktuell der deutsche Geothermie-Hotspot, gibt es schon derartige Anlagen. Im Oberrheingraben, einer der wärmsten Regionen Deutschlands, wo künftig im Sommer die 40 Grad erreicht werden könnten, sieht Kreuter durchaus Bedarf für die Kälteerzeugung.
Wärme wird auch im Sommer genutzt
Wirtschaftlich sei das eine charmante Lösung, sagt er. Normalerweise gebe es im Sommer eine Delle bei der Wärmeversorgung, weil dann niemand Wärme benötige. "Wenn wir aber das Wärmenetz nutzen, um lokale Kältestationen zu versorgen, dann können wir die Delle auffüllen."
Eines ist aber klar: "Ökonomisch ist Lithium das höherwertige Produkt", sagt Kreuter. Die Wertschöpfung aus der Lithium-Produktion sei größer als die aus dem Geschäft mit der Fernwärme. Diese sei dennoch wichtig für die Akzeptanz des Projekts. "Wenn die Menschen fragen: Ihr habt ein Geothermiekraftwerk, ihr baut Lithium ab - was haben wir davon?, können wir ihnen sagen: Sie haben in Zukunft dauerhaft günstige und CO2-freie Wärme."
MVV liefert günstige Wärme
Der Vertrag mit MVV habe eine Laufzeit von 20 Jahren, sagt Kreuter. Solange werde der Versorger Wärme zu einem weitgehend konstanten Preis bieten - unabhängig von der Verfügbarkeit der Ressourcen oder der jeweiligen politischen Weltlage.
Vulcan profitiert in dieser Hinsicht zudem von der Politik: Nach dem aktuellen Klimaschutzgesetz soll Deutschland bis 2045 treibhausgasneutral sein. Aktuell werden nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft über 80 Prozent der rund 19 Millionen deutschen Wohngebäude mit Öl oder Gas geheizt. Knapp 7 Prozent erhalten Fernwärme. Entsprechend groß sei das politische Interesse. Politisch sei die Kombination von Geothermie und Lithiumproduktion ein gutes Vehikel, um die Dekarbonisierung der Wärme und der E-Mobilität voranzubringen, sagt Kreuter.
Aber warum findet das ausgerechnet im Oberrheingraben statt?
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Hier werden 2 absolut unterschiedliche systeme vermischt. In landau wurde das Hot Dry...
Steht im Artikel. "Mit Hilfe der Wärme soll im Sommer "Kälte erzeugt" werden
So gerechnet stimme ich zu. Ich hab die Zahl halt eher im Bezug zur Gesamtfördermenge...
Da spart man dann CO2 auf dem Weg zur Arbeit ein und fährt später mit dem 3 Tonnen...
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