Satellitennetzwerk: Weißes Haus an Starlink angeschlossen

Der Satelliteninternet Starlink von Elon Musk ist auf dem Gelände des Weißen Hauses in Washington, D.C., verfügbar. Einem Bericht der New York Times zufolge(öffnet im neuen Fenster) wurden die Empfangsgeräte jedoch nicht direkt am Amtssitz von US-Präsident Donald Trump aufgestellt. Stattdessen werde das Weiße Haus mit bestehenden Glasfaserkabeln an das Starlink-System angeschlossen.
Der Anschluss erfolge dabei über ein Rechenzentrum des Weißen Hauses, das etliche Kilometer von dem Gebäude entfernt sei.
Der Satellitendienst Starlink gehört zum Raumfahrtunternehmen SpaceX, das wiederum dem Präsidentenberater und Tesla-Chef Elon Musk gehört. Die Starlink-Terminals kommen in der Regel in Gegenden mit schlechter Mobilfunk- und Breitbandversorgung zum Einsatz, was im Weißen Haus wohl eher nicht der Fall sein dürfte.
Starlink soll WLAN-Empfang verbessern
Nach Angaben der New York Times begründeten Mitarbeiter des Weißen Hauses die Installation mit dem Versuch, die Internetverfügbarkeit in dem Komplex zu erhöhen. Sie sagten demnach, dass in einigen Bereichen des Geländes kein Mobilfunkempfang möglich und die bestehende WLAN-Infrastruktur überlastet sei. Die Maßnahme diene der "Verbesserung der WLAN-Konnektivität im Komplex" , sagte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt.
Chris Stanley, Mitarbeiter von SpaceX und Musks Kurznachrichtendienst X, soll einen Alarm beim Secret Service ausgelöst haben, als er das Dach des benachbarten Eisenhower-Gebäudes betreten habe. In diesem Gebäude hat das Musks Doge-Behörde ihre Büros. Stanley habe offenbar prüfen wollen, ob man auf dem Dach ein Starlink-Terminal aufstellen kann.
"Weiterer Angriffspunkt"
Es komme "äußerst selten" vor, dass Starlink oder ein anderer Internetanbieter als Ersatz für die bestehende, geprüfte und gesicherte Regierungsinfrastruktur installiert werde, sagte Jake Williams vom Beratungsunternehmen Hunter Strategy der New York Times und fügte hinzu: "Ich kann mich nicht erinnern, jemals davon gehört zu haben." Dieses Vorgehen schaffe "einen weiteren Angriffspunkt. Aber warum dieses Risiko eingehen?" , fragte er.
Der Secret Services, der für die Sicherheit des US-Präsidenten zuständig ist, befürchtete dem Bericht zufolge, dass der Starlink-Anschluss mit dem bestehenden, sicheren Netz verbunden würde. Doch nun laufe der Dienst über einen separaten Zugangspunkt.
Die Kosten für den Starlink-Anschluss müsse die US-Regierung nicht bezahlen. Starlink habe die Verbindung "gespendet" , was von der Rechtsabteilung des Weißen Hauses als zulässig erklärt worden sei. SpaceX drängt die US-Regierung allerdings dazu, Handelshemmnisse für Starlink im Ausland zu beseitigen .



