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Satellitennetz: Starlink-Ausfälle behinderten Einsatz der ukrainischen Armee

Bisher ist unklar, warum es zu den Ausfällen der Starlink-Geräte während der ukrainischen Gegenoffensive gekommen ist.
/ Ingo Pakalski
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Die ukrainische Armee nutzt Starlink zur Kommunikation. (Bild: Yasuyoshi Chiba/AFP via Getty Images)
Die ukrainische Armee nutzt Starlink zur Kommunikation. Bild: Yasuyoshi Chiba/AFP via Getty Images

Als die Ukraine von der russischen Armee besetzte Gebiete befreien wollte, versagten einige Starlink-Geräte. Einige der Ausfälle führten in den letzten Wochen zu einem "katastrophalen" Kommunikationsverlust, sagte ein hoher ukrainischer Regierungsbeamter mit direkter Kenntnis der Sachlage, berichtet die Financial Times(öffnet im neuen Fenster) . Seine Schilderungen wurden von einem weiteren Beamten aus der Ukraine bestätigt.

Viele dieser Starlink-Ausfälle seien gemeldet worden, als Soldaten die Frontlinie in das von Russland kontrollierte Gebiet überquerten, heißt es im Bericht weiter. Auch während heftiger Kämpfe zwischen Soldaten der Ukraine und der russischen Armee habe es auf Seiten der ukrainischen Armee gravierende Ausfälle gegeben.

Die meisten dieser Vorfälle hätten sich im Süden in den Regionen Cherson sowie Saporischschja ereignet. Entlang der Frontlinie im Osten von Charkiw, Donezk und Luhans sei es ebenfalls zu Starlink-Ausfällen gekommen. Ein weiterer Regierungsbeamter aus der Ukraine bestätigte die Vorfälle und wies darauf hin, dass Soldaten bei den Notrufzentralen angerufen hätten, um die Kommunikation aufrechterhalten zu können.

Soldaten bestätigen die Ausfälle

Drei Soldaten, die an der Front im Einsatz sind, haben bestätigt, dass ihre Starlink-Systeme während der Kämpfe nicht mehr funktionierten. Zwei westliche Beamte erklärten, dass sie von den Ausfällen wüssten, wollten aber keine weiteren Informationen dazu mitteilen. Zwei andere ukrainische Militärquellen sagten Anfang der Woche, dass ihre Starlink-Systeme in den neu befreiten Gebieten östlich von Izyum und in der südlichen Region Cherson funktionierten.

Roman Sinicyn, ein Koordinator einer Stiftung, die Starlink-Systeme an die ukrainischen Streitkräfte gespendet hat, vermutet, dass die Ausfälle darauf zurückzuführen sein könnten, dass SpaceX versucht, den Missbrauch durch die russischen Streitkräfte zu verhindern. Er machte keine Angaben dazu, woher er diese Informationen hat.

Musk reagierte zunächst nicht

Die Financial Times hat Musk um eine Stellungnahme gebeten, erhielt aber keine Antwort. Nach der Veröffentlichung des Artikels sagt Musk auf Twitter: "Was auf dem Schlachtfeld passiert, ist geheim." Auch Oleksiy Reznikov, der ukrainische Verteidigungsminister, sowie General Valeriy Zaluzhnyi, Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, lehnten eine Stellungnahme ab.

Die betroffenen Regionen stehen im Mittelpunkt einer intensiven ukrainischen Gegenoffensive. In den Gegenden wurden im vergangenen Monat vom russischen Präsidenten Wladimir Putin Referenden abgehalten, die von Kreml-Vertretern inszeniert wurden. Putin beansprucht diese Regionen als zu Russland gehörend.

Tausende von Starlink-Geräten hat Elon Musks Unternehmen SpaceX nach eigenen Angaben an die Ukraine gespendet. Viele Geräte wurden aber von der US-Regierung angeschafft und bezahlt . Damit soll den ukrainischen Truppen geholfen werden, in Kampfgebieten kommunizieren zu können, in denen es keine anderen sicheren Netzwerke gibt.

Nach Ansicht der Financial Times zeigen die Störungen, welch entscheidende Rolle die Kommunikationssysteme von Musk im Krieg für die Ukraine spielen.


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