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Satellitennavigationssystem: China kündigt Fertigstellung von Beidou an

Unabhängig vom US-Satellitennavigationssystem GPS zu werden, ist Chinas Ziel. Die Satelliten -Konstellation für das eigene System Beidou werde in wenigen Monaten vollständig sein, hat der Betreiber angekündigt.
/ Werner Pluta
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Modell des chinesischen Satellitennavigationssystems Beidou (im Nationalmuseum in Peking): Über 70 Prozent der Smartphones in China sind Beidou-fähig. (Bild: Wang Zhao/AFP via Getty Images)
Modell des chinesischen Satellitennavigationssystems Beidou (im Nationalmuseum in Peking): Über 70 Prozent der Smartphones in China sind Beidou-fähig. Bild: Wang Zhao/AFP via Getty Images

Chinas Satellitennavigationssystem Beidou ist in wenigen Monaten einsatzbereit: Die Konstellation sei nahezu vollständig, die Vernetzung der Satelliten in der mittleren Erdumlaufbahn (Medium Earth Orbit, MEO) abgeschlossen. Damit sei der Kern des Navigationssystems fertig, sagte Beidou-Chef Ran Chengqi(öffnet im neuen Fenster) .

Mitte des Monats waren zwei weitere Satelliten vom Raketenstartplatz Xichang in der südwestchinesischen Provinz Sichuan aus in die Umlaufbahn geschossen worden. Es waren der 23. und 24. Satellit der dritten Generation des Beidou-Kernsystems. Die nächsten beiden Satelliten sollen im Juni 2020 folgen.

Beidou werde eine Ortsbestimmung im Stand mit einer Genauigkeit im Bereich von Zentimetern bieten. Bei Bewegung solle es im Bereich von Dezimetern sein, sagte Ran. Neben Positionierungs-, Navigations- und Zeitdiensten biete Beidou sechs Kategorien von Spezialdiensten, die es von anderen Satellitennavigationssystemen unterscheide.

Beidou soll China unabhängig vom Satellitennavigationssystem GPS machen, das dem US-Militär gehört. China will Beidou-Dienste unter anderem in Südostasien, Afrika und Osteuropa vermarkten. Laut Ran sind mehr als 70 Prozent der Smartphones in China bereits für Beidou ausgerüstet.

Die dritte Generation von Beidou wird aus 30 Satelliten bestehen. Davon werden die meisten in einem MEO kreisen. Jeweils drei werden in einem geosynchronen Orbit (GEO) und in einem geneigten geosynchronen Orbit (Inclined Geosynchronous Orbit, IGSO) positioniert. Sechs der MEO-Satelliten werden in das Such- und Rettungssystem Cospas-Sarsat(öffnet im neuen Fenster) integriert. Neben China und den USA betreiben noch Europa mit Galileo und Russland mit Glonass eigene Satellitennavigationssysteme.


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