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Satellitenkonstellationen:
Iod statt Xenon ist eine kleine Raumfahrtrevolution

Ionentriebwerke mit Iod sollen keine Leistungsrekorde aufstellen, sondern eine einfache und günstige Lösung für Satellitenkonstellationen wie Starlink sein.
/ Frank Wunderlich-Pfeiffer
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Ein Prototyp des Ionentriebwerks von Thrustme beim Betrieb in der Vakuumkammer (Bild: Thrustme)
Ein Prototyp des Ionentriebwerks von Thrustme beim Betrieb in der Vakuumkammer Bild: Thrustme

Seit die ersten kleinen Cubesats gebaut wurden, gab es ein Problem: den Antrieb. Konventionelle Raketentriebwerke sind zu groß für Satelliten, die ursprünglich nur aus Würfeln mit 10 Zentimeter Kantenlänge bestanden. Die französische Firma Thrustme hat das mit ihren NPT30-I2 Ionentriebwerken(öffnet im neuen Fenster) geändert, die das gesamte Antriebssystem mit Treibstofftank in so einen Würfel integrieren. Es ist das erste Ionentriebwerk, das festes Iod statt Xenon- oder Kryptongas als Treibstoff benutzt und als Prototyp im Erdorbit demonstrierte wurde.

Dank des festen Treibstoffs, der für den Betrieb des Triebwerks erhitzt und verdampft wird, kann das NPT30-I2 wesentlich kompakter als herkömmliche Ionentriebwerke gebaut werden. Verglichen mit den seltenen Edelgasen ist Iod auch wesentlich billiger und soll laut Thrustme nur ein Zwanzigstel kosten, das ganze Treibstoffsystem sogar nur ein Hundertstel, weil es auf teure und anfällige Komponenten wie Ventile verzichten kann.

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