Satelliteninternet: Oneweb lässt sich nicht erpressen

Der Satelliteninternet-Anbieter Oneweb verzichtet darauf, seine Satelliten von Kasachstan aus ins All starten zu lassen.

Artikel veröffentlicht am ,
Start einer Sojus-Rakete mit Oneweb-Satelliten (im September 2021): Was passiert mit den Satelliten?
Start einer Sojus-Rakete mit Oneweb-Satelliten (im September 2021): Was passiert mit den Satelliten? (Bild: Tsenki, Roskosmos)

Keine Starts mehr aus Baikonur: Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin ist mit dem Ultimatum, das er Oneweb gestellt hat, gescheitert. Der Satelliteninternet-Anbieter will nicht mehr mit Roskosmos zusammenarbeiten.

Oneweb verzichtet nicht nur auf den Start, der für den kommenden Samstag geplant war. Der Vorstand habe beschlossen, alle Starts von Baikonur aus einzustellen, verkündete das Unternehmen über Twitter. Das Unternehmen habe beschlossen, sein Personal aus Baikonur abzuziehen, sagte ein Manager dem US-Nachrichtenangebot Spacenews.

Rogosin hatte Bedingungen an die Durchführung des Raketenstarts geknüpft: Oneweb müsse eine Garantie abgeben, dass die Satelliten nicht für militärische Zwecke genutzt werden dürften. Er hatte dem Unternehmen ein Ultimatum bis zum 4. März, 21:30 Uhr Moskauer Zeit (19:30 Uhr unserer Zeit) gestellt.

Oneweb ist nicht verhandelbar

Auch Rogosins zweite Forderung wurde erwartungsgemäß abgelehnt: Der Roskosmos-Chef hatte verlangt, dass sich der britische Staat als Eigentümer von Oneweb zurückziehe. "Es gibt keine Verhandlungen über Oneweb", twittere der britische Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng. Die Regierung werde ihre Anteile auf keinen Fall verkaufen.

Die britische Regierung hatte im Jahr 2020 zusammen mit dem indischen Telekommunikationsanbieter Bharti Global Oneweb übernommen und so vor der Insolvenz gerettet. Jetzt werde sie mit den anderen Anteilseignern über die nächsten Schritte beraten, fuhr Kwarteng fort.

Unklar ist, was mit den 36 Satelliten passiert, die am 5. März um 3:41 Uhr Ortszeit (4. März, 23:41 Uhr unserer Zeit) ins All geschossen werden sollten. Rogosin hatte erklärt, Russland werde die Satelliten ebenso wie das bereits für den Start bezahlte Geld einbehalten.

Oneweb baut eine Konstellation auf

Oneweb, früher WorldVu, ist eines von mehreren Unternehmen, die Internet per Satellit anbieten wollen. Dazu baut das Unternehmen eine eigene Konstellation aus zunächst rund 650 Satelliten auf. Die ersten Satelliten wurden 2019 ins All gebracht. Die Transporte übernimmt zum Teil Roskosmos, zum Teil das europäische Raumfahrtunternehmen Arianespace.

Aktuell hat Oneweb knapp 430 Satelliten im Orbit. Damit könnte das Unternehmen seine Dienste auf der Nordhalbkugel ab etwa 50 Grad Nord, aber noch nicht weltweit anbieten.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


if_then_else 03. Mär 2022

wäre interessant, ob sie die Sateliten wieder zrucükbekommen.

Smile 03. Mär 2022

Jetzt bei EBay verkaufen und den Erlös dann als Ausgleich nehmen. Paar Jachten von...

codepage.net 03. Mär 2022

Das. Und unterdessen gibts halt gar keine Zugeständnisse mehr für irgendeine russische...

picaschaf 03. Mär 2022

Wenn es um einen relevanten Konzern ginge vllt..



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
USA
Amateurfunker nutzen 22-Meter-Skulptur als Antenne

Mit nur fünf Watt Sendeleistung konnten Studenten in New York fast die gesamten östlichen USA abdecken - dank einer Skulptur als Antenne.

USA: Amateurfunker nutzen 22-Meter-Skulptur als Antenne
Artikel
  1. Horizon Forbidden West: Wir versuchen, Texturen zu vermeiden
    Horizon Forbidden West
    "Wir versuchen, Texturen zu vermeiden"

    GDC 2023 Bei den Maschinenmonstern in Horizon Forbidden West kam eine andere Technologie zum Einsatz als beim Vorgänger. Ein Entwickler erklärt Details.

  2. Elektrifizierung von Kommunalfahrzeugen: Radnabenantrieb von Schaeffler serienreif
    Elektrifizierung von Kommunalfahrzeugen
    Radnabenantrieb von Schaeffler serienreif

    Schaeffler setzt auf Radnabenantriebe für die Elektrifizierung von Fahrzeugen, die nicht schnell fahren und beispielsweise in der Stadt eingesetzt werden.

  3. E-Fuels: Bundesregierung und EU einigen sich im Verbrennerstreit
    E-Fuels
    Bundesregierung und EU einigen sich im Verbrennerstreit

    Auch nach 2035 können Neuwagen mit Verbrennungsmotor zugelassen werden. Die Bedingung: Sie können nur mit E-Fuels betankt werden.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • MediaMarkt-Osterangebote • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen • Cyberport Jubiläums-Deals • MSI Optix 30" WFHD/200 Hz 289€ • Verbatim 1-TB-SSD 42,90€ • Creative Sound Blaster X G6 99,99€ • Thrustmaster T300 RS GT PC/PS 290€ • Logitech G535 Lightspeed 69,99€ • NBB Black Weeks [Werbung]
    •  /