Satelliteninternet: Oneweb lässt sich nicht erpressen
Der Satelliteninternet-Anbieter Oneweb verzichtet darauf, seine Satelliten von Kasachstan aus ins All starten zu lassen.

Keine Starts mehr aus Baikonur: Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin ist mit dem Ultimatum, das er Oneweb gestellt hat, gescheitert. Der Satelliteninternet-Anbieter will nicht mehr mit Roskosmos zusammenarbeiten.
Oneweb verzichtet nicht nur auf den Start, der für den kommenden Samstag geplant war. Der Vorstand habe beschlossen, alle Starts von Baikonur aus einzustellen, verkündete das Unternehmen über Twitter. Das Unternehmen habe beschlossen, sein Personal aus Baikonur abzuziehen, sagte ein Manager dem US-Nachrichtenangebot Spacenews.
Rogosin hatte Bedingungen an die Durchführung des Raketenstarts geknüpft: Oneweb müsse eine Garantie abgeben, dass die Satelliten nicht für militärische Zwecke genutzt werden dürften. Er hatte dem Unternehmen ein Ultimatum bis zum 4. März, 21:30 Uhr Moskauer Zeit (19:30 Uhr unserer Zeit) gestellt.
Oneweb ist nicht verhandelbar
Auch Rogosins zweite Forderung wurde erwartungsgemäß abgelehnt: Der Roskosmos-Chef hatte verlangt, dass sich der britische Staat als Eigentümer von Oneweb zurückziehe. "Es gibt keine Verhandlungen über Oneweb", twittere der britische Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng. Die Regierung werde ihre Anteile auf keinen Fall verkaufen.
Die britische Regierung hatte im Jahr 2020 zusammen mit dem indischen Telekommunikationsanbieter Bharti Global Oneweb übernommen und so vor der Insolvenz gerettet. Jetzt werde sie mit den anderen Anteilseignern über die nächsten Schritte beraten, fuhr Kwarteng fort.
Unklar ist, was mit den 36 Satelliten passiert, die am 5. März um 3:41 Uhr Ortszeit (4. März, 23:41 Uhr unserer Zeit) ins All geschossen werden sollten. Rogosin hatte erklärt, Russland werde die Satelliten ebenso wie das bereits für den Start bezahlte Geld einbehalten.
Oneweb baut eine Konstellation auf
Oneweb, früher WorldVu, ist eines von mehreren Unternehmen, die Internet per Satellit anbieten wollen. Dazu baut das Unternehmen eine eigene Konstellation aus zunächst rund 650 Satelliten auf. Die ersten Satelliten wurden 2019 ins All gebracht. Die Transporte übernimmt zum Teil Roskosmos, zum Teil das europäische Raumfahrtunternehmen Arianespace.
Aktuell hat Oneweb knapp 430 Satelliten im Orbit. Damit könnte das Unternehmen seine Dienste auf der Nordhalbkugel ab etwa 50 Grad Nord, aber noch nicht weltweit anbieten.
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wäre interessant, ob sie die Sateliten wieder zrucükbekommen.
Jetzt bei EBay verkaufen und den Erlös dann als Ausgleich nehmen. Paar Jachten von...
Das. Und unterdessen gibts halt gar keine Zugeständnisse mehr für irgendeine russische...
Wenn es um einen relevanten Konzern ginge vllt..