Satellitenbetreiber: Corona und 5G drücken Intelsat in die Insolvenz
Intelsat hat nicht nur Umsatzeinbrüche wegen des Coronavirus, sondern muss zudem seine Frequenzen für 5G umsortieren. Das hat einen der größten Satellitenbetreiber erledigt.

Der Satellitenbetreiber Intelsat ist zahlungsunfähig. Das US-Unternehmen mit Hauptsitz in Luxemburg gab am späten Mittwoch bekannt, Insolvenzschutz nach Chapter 11 beantragt zu haben. Intelsat ist mit Schulden von rund 14,5 Milliarden US-Dollar belastet, wie aus einer Einreichung beim US-amerikanischen Insolvenzgericht für den Eastern District of Virginia hervorgeht.
Die Einnahmen des Unternehmens wurden auch durch die Coronavirus-Pandemie beeinträchtigt. Die Satelliten von Intelsat unterstützen die mobilen Wi-Fi-Dienste, die in Flugzeugen, auf Kreuzfahrtschiffen und Ölplattformen angeboten werden. Dieses Geschäft ist aufgrund virenbedingter Reiseverbote und des Einbruchs der Ölpreise praktisch weggefallen.
Probleme macht auch die technische Räumung eines Teils des C-Bands für 5G in den USA, was zuerst hohe Investitionen erfordert. "Um die beschleunigten Clearing-Fristen der FCC einzuhalten und letztendlich Umzugszahlungen in Höhe von 4,87 Milliarden US-Dollar zu erhalten, muss Intelsat mehr als 1 Milliarde US-Dollar für Clearing-Aktivitäten ausgeben", hieß es in einer Erklärung des Unternehmens.
Die Federal Communications Commission (FCC) will in der bevorstehenden C-Bandauktion den Satellitenbetreibern Anreize geben, das Spektrum zwei Jahre vor Ablauf der Frist im Jahr 2025 zu räumen. Der Auktionserlös würde auch verwendet, um die Kosten für neue Satelliten und Bodensysteme zu erstatten, die die Betreiber benötigen, um weiterhin C-Band-Kunden zu bedienen und gleichzeitig Unternehmen, die 5G-Netze in den USA aufbauen, ein 300-Megahertz-Spektrum zu bieten.
Nach einem Vorschlag der FCC vom 7. Februar 2020 hätte Intelsat Anspruch auf den größten Anteil der Anreizzahlungen. Danach hatte Intelsat die FCC ersucht, seinen Anteil von 4,85 Milliarden US-Dollar an den 9,7 Milliarden US-Dollar auf mindestens 5,8 Milliarden US-Dollar zu erhöhen.
In den USA soll das untere C-Band für 5G-Anwendungen geöffnet werden. In diesem zusammenhängenden Teil des Spektrums ist laut des Testsystemanbieters Rohde und Schwarz für 5G eine größere Bandbreite verfügbar als in den herkömmlichen unteren Mobilfunk-Frequenzbändern, doch das C-Band wird bereits für Satelliten-Downlinks zu den Erdfunkstellen (Satellite Earth Stations, SES) genutzt. Für den Downlink sind in den USA die Frequenzen von 3,7 GHz bis 4,2 GHz vorgesehen.
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