Satellitenaufnahmen: Propagandakrieg um Google Maps und russische Geheimnisse

Der Twitteraccount ArmedForcesUkr hat über Ostern verbreitet, dass Google Maps militärische und strategische Objekte der Russischen Föderation enttarnt habe(öffnet im neuen Fenster) .
Es handle sich um bisher ausgeblendete Kartenausschnitte in Russland, die Abschussrampen für interkontinentale ballistische Raketen, U-Boote(öffnet im neuen Fenster) , Radarstationen(öffnet im neuen Fenster) , bewachte Villen(öffnet im neuen Fenster) und vieles mehr mit einer Auflösung von 0,5 Metern pro Pixel zeigten. Die Berichte, dass Google die Unschärfe entfernt habe, wurden in den sozialen Medien weit verbreitet.
Die Nachrichten waren wohl auch deshalb glaubwürdig, weil Google Maps in vielen Ländern Aufnahmen von militärischen und zivilen Anlagen mit erhöhtem Schutzbedarf verpixelt.
Google dementiert
Die Bilder seien alt, teilte Google nun selbst über Twitter mit(öffnet im neuen Fenster) . Es habe keine Änderungen an Satellitenbildern von Russland gegeben, auch wenn auf Twitter etwas anderes behauptet werde, so Google weiter.
Der Twitter-Account ArmedForcesUkr wurde schon mehrfach vom offiziellen Account des ukrainischen Verteidigungsministeriums zitiert. Im Original-Tweet wurde allerdings nicht behauptet, dass die Aufnahmen selbst neu sind. Sie zeigen zum Beispiel den untergegangenen Raketenkreuzer Moskau im Hafen von Sevastopol(öffnet im neuen Fenster) .
Zu Beginn des Krieges hatte Google Maps noch im Februar 2022 die Staumeldungen im Navigations-Bereich von Google Maps für das Gebiet der Ukraine deaktiviert. Damit wären Rückschlüsse über Truppenbewegungen und Fluchtrouten möglich gewesen. Google Maps nutzt für die Vorhersage des Verkehrsaufkommens unter anderem auch GPS-Daten von Android-Smartphones. Das erlaubt die Erkennung von Staus.



