SAP: Gewerkschaften gewinnen Einfluss im Betriebsrat
Nach der Wahl des neuen Betriebsrats beim größten deutschen Softwareunternehmen sichern sich die Listen von IG Metall und Verdi mehr Plätze als zuvor.

Das größte deutsche Softwareunternehmen SAP hat in der vergangenen Woche einen neuen Betriebsrat gewählt. Die von der IG Metall unterstütze Liste Pro Mitbestimmung erhielt dabei mit 19 Prozent die meisten Stimmen und ist mit neun Sitzen im Betriebsrat vertreten. Von den 21.647 Wahlberechtigten bei SAP haben sich 43 Prozent an der Wahl beteiligt.
Die von Verdi unterstützte Liste Upgrade kommt auf sechs Sitze. Die beiden von den Gewerkschaften unterstützen Gruppen schnitten damit deutlich stärker ab als noch bei der letzten Betriebsratswahl 2018. Damals kam Upgrade auf vier Sitze und Pro Mitbestimmung auf sechs Sitze. Das vorläufige Endergebnis wurde am 5. April mitgeteilt, mittlerweile steht die endgültige Liste der Betriebsratsmitglieder fest.
Im Vorfeld der Wahl veröffentlichten Pro Mitbestimmung und IG Metall eine Umfrage, nach der zwei Drittel der Befragten ihr Einkommen bei SAP als gar nicht oder nur in geringem Maß für angemessen halten. Die Umfrage wurde vom damaligen Betriebsratsvorsitzenden kritisiert, scheint Pro Mitbestimmung im Wahlkampf aber geholfen zu haben.
Betriebsrat seit 2006
Bei SAP gibt es seit 2006 einen Betriebsrat. Bei der Initiative wurden Mitarbeiter von der IG Metall bei der Betriebsratsgründung unterstützt. Nun macht die Liste der IG Metall 16 Jahre später die größte Gruppe innerhalb des Betriebsrats aus.
SAP hat weltweit 100.000 Beschäftigte und gilt trotz der Kritik von Gewerkschaften als beliebter Arbeitgeber in der IT-Branche. In einer Befragung von Golem.de und Statista landete der Konzern im letzten Jahr auf Platz 24.
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Ich glaube es wäre am ehesten Zeit für eine Gründung einer IG IT, welche dann auch...
Würde ein Unternehmen nicht dieselben Mittel nutzen, um ihnen genehme Kandidaten im BR...
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