Grundlagen für SAP-Berater: Das muss man mitbringen
Der Einstieg und die Aufgaben in der IT- und SAP-Beratung sind vielfältig. Gleichwohl gibt es Basiskompetenzen, die jeder Berater für seine Aufgabe mitbringen sollte. Meiner Erfahrung nach sind die fünf wichtigsten:
- Abstraktes Denken: die Fähigkeit, einen komplexen Sachverhalt schnell zu analysieren und Schlüsse daraus zu ziehen.
- Kommunikation: Grundlagen der Kommunikation, um Gruppendynamik und Gesprächsablauf zu erkennen und darauf reagieren zu können.
- Selbstbewusstsein: das Bewusstsein über die eigene Rolle, die eigene Person, eigene Schwächen und Stärken.
- Transformation: Wissen über die Abläufe von Veränderungsprozessen und Methoden, um die Veränderung zu gestalten.
- Leistungsbereitschaft: die Leidenschaft für die aktuelle Aufgabe oder das aktuelle Projekt, die es uns ermöglicht, über die 100 Prozent hinauszugehen - die berühmte Extrameile.
Fachliche Fähigkeiten fehlen in dieser Auflistung ebenso wie Prozess- und Branchen-Expertise. Im Vergleich zu persönlichen Kompetenzen können fachliche Fähigkeiten sehr schnell aufgebaut werden. Gerade durch die Arbeit in Projekten und die Lösung von Kundenherausforderungen gewinnen Berater über die Zeit Erfahrungen und Wissen. Es gilt, bei neuen Kunden das vorhandene Wissen auf die gegebene Situation zu übertragen.
Wichtig sind auch die Freude an Prozessen und der gemeinsamen Erarbeitung von Lösungen sowie eine grundlegende Affinität für Technik. In der SAP-Beratung gibt es zwei Wege, um sich der Lösung zu nähren: über den Prozess oder über die Technik. Berater mit wirtschaftlichem Hintergrund erarbeiten die Lösung häufig über den betriebswirtschaftlichen Prozess; Berater mit technischem Hintergrund erarbeiten die Lösung dagegen über die IT. Beide Wege führen zum Ziel. Im Projekt ist es wichtig, dass sich beide Herangehensweisen mit Respekt begegnen.
Doch wie kommt man denn nun in diese SAP-Projekte?
Einstieg, Umstieg, Aufstieg - Wege in die SAP-Beratung
Wie oben beschrieben, öffnet sich die SAP-Welt seit einigen Jahren für viele neue Technologien und Systeme. Dementsprechend wird das Berufsbild des SAP-Beraters vielschichtiger. Unter klassischen SAP-Beratern verstehen viele Modulberater für Finanzen, Logistik oder Controlling. Der Kern ihrer Tätigkeit liegt in der Abbildung der Prozesse für das konkrete Modul im System. Sie kennen sowohl die betriebswirtschaftlichen Prozesse als auch die Einstellungen im System für das betroffene Modul. Erfahrene Berater haben häufig selbst als Fachkraft im jeweiligen Modul gearbeitet: Der Sachbearbeiter im Einkauf entwickelt sich zum SAP-Berater für Logistik. Personen mit diesem Karriereweg können auf ihr Wissen aus der Praxis zurückgreifen. Das schafft schnelles Verständnis für die Realität der Kunden.
Beratungshäuser bieten Hochschulabsolventen auch den direkten Einstieg nach dem Studium an. Hier brauchen die jungen Berater (Junior Consultants) Geduld und Durchhaltevermögen. Die Einarbeitung in Prozesse und Technik braucht Zeit. Bis zum ersten eigenen Teilprojekt vergehen je nach Modul ein bis zwei Jahre.
Einige weitere Rollen in SAP-Projekten neben den klassischen Modulberatern:
- Solution Architect
- Prozess Architect
- Technical Consultant
- Integration Consultant
- Project Manager
- Change Manager
- Oberflächendesigner
Das Bild von George Clooney als smarter Berater über den Lüften ist nur eine von vielen Facetten des Berateralltags. Die Ausgestaltung der Rollen ist stark abhängig vom jeweiligen Beratungshaus und dem verwendeten Vorgehensmodell. Interessenten sollten die Stellenausschreibungen verschiedener Beratungshäuser vergleichen und im persönlichen Gespräch die Inhalte der Stelle klären. In diesem Beruf bleibt es immer abwechslungsreich und herausfordernd. Grundsätzlich ist jede berufliche Karriere sehr individuell und verschiedene Häuser bieten ganz unterschiedliche Möglichkeiten. Viele sind mittlerweile glücklicherweise auch auf Berater mit Familie eingestellt. Wer Genaueres wissen möchte, sollte den Kontakt zu Freunden, Bekannten oder Kommilitonen suchen. Manche Unternehmen bieten auch die Möglichkeiten, in den Job reinzuschnuppern.
Interne und externe Berater werden in den nächsten Jahren weiterhin stark gefragt sein. Der Einstieg in die Beratung steht vielen Abschlüssen offen. Einsteiger brauchen Geduld und Leistungsbereitschaft, um die notwendige Erfahrung und Kompetenz aufzubauen. Die Klaviatur der Aufgaben bleibt im Alltag vielfältig: Von der technischen Integration bis zur Strategieentwicklung stehen viele Felder offen. Immer mit dem Ziel, durch die Umsetzung der Projekte die Klienten fit für die kommende Zeit aufzustellen. Und damit sind auch Berater Mitgestalter der digitalen Zukunft.
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Was genau macht der Berater? |
Prozesse zu verstehen und umzusetzen ist eine der Kompetenzen eines Programmierers...
...der wird dann halt SAP-Berater. Von IT hat er nicht so viel Ahnung, braucht er aber...
schon klar :-) wie gesagt, wäre ein äußerst interessantes hobbyprojekt, auch wenn es der...
das stimmt. Das macht die Arbeitssuche aber sehr entspannt, wenn man was kann und sich...
Also erstmal halte ich es für Quatsch, das man Migrationen so lange wie möglich...