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Sanktionsbrecher: Deutsche Firma soll Russland IT fürs Militär verkauft haben

Wegen Verstoßes gegen EU-Sanktionen gegen Russland wurde eine deutsche Firma durchsucht, die illegal IT für militärische Nutzung geliefert haben soll.
/ Andreas Donath
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Website der Firma Smart Impex (Bild: Smart Impex/Screenshot: Golem.de)
Website der Firma Smart Impex Bild: Smart Impex/Screenshot: Golem.de

Nach einem Bericht des ARD-Magazins Monitor hat die Staatsanwaltschaft Köln die Geschäftsräume dreier Gesellschaften in Kerpen und Hürth sowie Wohnräume durchsuchen lassen. Der Grund sind der Verkauf und die Lieferung von Waren aus dem IT- und Elektrobereich mit einem Volumen von 15,5 Millionen US-Dollar an ein Unternehmen in der Türkei. In einem Dreiecksgeschäft sollen die Bauteile nach Russland gelangt sein.

Nach Angaben der Monitor-Redaktion(öffnet im neuen Fenster) handelt es sich um die Kerpener Smart Impex GmbH, die über eine Firma in der Türkei elektronische Bauteile nach Russland verkauft haben soll. Die Technik soll sich militärisch nutzen lassen. Im Bericht heißt es, dass solche Bauteile in Überresten russischer Raketen gefunden wurden, die in der Ukraine einschlugen.

Der Käufer der Bauteile soll die russische Firma Fast Impex in Moskau sein. Mitgründer ist dieselbe Person, die Gesellschafter der deutschen Smart Impex GmbH ist, teilte der WDR mit.

Der britische Think Tank RUSI (Royal United Services Institute) teilte der Monitor-Redaktion mit, dass solche Bauteile "das Herzstück russischer Waffen" seien, so James Byrne vom RUSI.

Dreiecksgeschäfte zwischen Deutschland, Türkei und Russland

Die türkische Firma AZU International, über die die Geschäfte angeblich laufen, hat ihren Sitz in Istanbul und wurde wenige Wochen nach Kriegsbeginn gegründet. Gründer und Geschäftsführer von AZU ist ebenfalls dieselbe Person, die Geschäftsführer und Gesellschafter der deutschen Smart Impex GmbH ist. 2022 wurden von dem türkischen Unternehmen Waren im Wert von über 20 Millionen US-Dollar nach Russland geliefert.

Gegenüber Monitor schrieb Smart Impex: "Wir lassen derzeit die Vorwürfe [...] genauestens prüfen. [...] Die bisherigen Prüfungen belegen, dass unsere verkauften Güter nicht sanktioniert waren/sind." Die Website der Firma Impex befindet sich derzeit "im Wartungsmodus" .


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