0 Millimeter Biegeradius sind das Ziel
Am schwierigsten ist das Deckglas, das Samsung auf seinen Folien "Window" nennt. Es besteht bei Topgeräten bisher meist aus Glas, was aber nicht besonders biegsam ist. Daher setzt Samsung auf mehrere Schichten aus Kunststoff, die biegsam sind, aber verschiedene Zähigkeiten haben. Damit soll ein Kratzschutz ähnlich dem von Glas erreicht werden. Wie Chang Hoon Lee sagte, ist das Ziel ein Window, das nur noch einen Millimeter dünn ist.
Auch die weiteren Bestandteile eines Touchscreens müssen flexibel werden, der Samsung-Manager erklärte dabei vor allem, wie der kapazitive Sensor biegsam gemacht werden solle. Dafür sind in einer Schicht des Displays elektrisch leitfähige Strukturen nötig, die bisher meist aus Indiumzinnoxid (IOT) gefertigt wurden. Bei Beleuchtung aus einer Richtung - also einem Display in der Regel von hinten - ist das Oxid fast durchsichtig. Es biegt sich aber nicht besonders gut, so dass es durch Nanodrähte auf Basis von Silber oder Graphen ersetzt werden soll.
Welcher der Werkstoffe das Rennen macht, hat Samsung noch nicht entschieden. Den Grafiken zufolge liegt aber Silber vorne, was für die Displaybranche einen Umbruch bedeuten würde: Die Touchsensoren stellen bisher oft Drittunternehmen her, Nanodrähte müssen aber ins Display selbst eingebettet werden. Das kann nur der Hersteller der Anzeige selbst, Samsung hätte - falls die Technik funktioniert - hier einen Vorteil. Schon jetzt, so berichtete Lee, stammen 22 Prozent aller Displays von der SDC.
Bei den biegsamen Anzeigen hat Samsung zwei Etappenziele: Schon ab einem Biegeradius von fünf Millimetern sieht das Unternehmen ein Display als faltbar an, das erreicht in etwa schon das Note Edge. Bei einem Millimeter ist der nächste Schritt erreicht, danach soll die Anzeige aber beliebig weit geknickt werden können. Dann wären auch dehnbare Displays möglich, die sich beispielsweise auch an eine konvex geformte Oberfläche wie eine Kugel anpassen lassen.
Bei starren Amoleds arbeitet Samsung weiter an durchsichtigen Anzeigen. Diese sind bei den selbstleuchtenden Dioden einfacher zu realisieren als bei einem LCD, das eine zusätzliche Lichtquelle benötigt. Dafür werden die einzelnen LEDs heller, so dass zwischen ihnen im Substrat Lücken gelassen werden, durch die das Licht der Umgebung scheint. Auch die Leitungen zur Ansteuerung der LEDs werden um diese Lücken herum geführt. Schon jetzt erreicht Samsung nach eigenen Angaben 30 Prozent Lichtdurchlässigkeit, 2015 sollen es 40 Prozent sein.
Wie bei allen diesen Angaben nannte Chang Hoon Lee keine Termine für Produkte mit den Techniken. Da der Vortrag aber vor den Anteilseignern von Samsung und Analysten stattfand, darf man davon ausgehen, dass einige der Neuerungen schon 2015 in ersten Geräten zu finden sein werden.
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Samsung SDC: Displays werden bunter, biegsamer und fast durchsichtig |
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Ja, gut möglich, dass es am Anfang solche Kinderkrankheiten hat, aber wie will man die...
in dem Abschnitt ging es um Handydisplays.
LG nutzt z.B. die Krümmung bei 21:9 Monitoren um Farbverfälschungen und Glow-Effekte bei...
...ist nur möglich, wenn die Materialstärke des Displays, bzw. des Gerätes höchstens 0 mm...