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Samsung Galaxy Watch Ultra im Test: Wie ein Luxus-Sportwagen am Handgelenk

Samsung kontert die Apple Watch Ultra mit einer Premium-Sport-Variante seiner Galaxy Watch. Golem.de hat das Wearable ausprobiert.
/ Peter Steinlechner
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Samsung Galaxy Watch Ultra beim Sport (Bild: Peter Steinlechner / Golem.de)
Samsung Galaxy Watch Ultra beim Sport Bild: Peter Steinlechner / Golem.de

Giftgrün würde bestimmt schick aussehen, oder türkis oder gelb. Aber nein: Samsung hat sich für Orange entschieden, um der neuen Galaxy Watch Ultra einen besonderen Hauch von sportlichem Flair zu geben - ebenso wie Apple bei seiner Watch Ultra vor knapp zwei Jahren.

Der Vergleich von Galaxy Watch Ultra und Apple Watch Ultra liegt nahe, denn die beiden Wearables verfolgen ein ungewöhnlich ähnliches Konzept: Beide sind sportlicher aufbereitete und etwas stabilere Varianten ihrer jeweiligen Standarduhren; bei Samsung ist damit vor allem die Galaxy Watch 7 gemeint.

Die Galaxy Watch Ultra gibt es nur in einer Version, allerdings in unterschiedlichen Farben. Das Wearable unterstützt in jedem Fall LTE-Mobilfunkverbindungen, es hat ein relativ großes AMOLED-Bildschirmchen und sportliche Armbänder, denen Schweiß nichts ausmacht - das an unserer Ultra erinnert übrigens frappierend an ein Band von Apple für die Watch Ultra.

Die Galaxy Watch Ultra funktioniert nur mit Android (ab 10.0). Das Wearable verfügt über ein 1,5 Zoll großes Display mit einer Auflösung von 480 x 480 Pixeln und einer Helligkeit von bis zu 3.000 Nits. Im Test war der Bildschirm auch unter direkter Sonnenstrahlung immer gut ablesbar.

Das Deckglas besteht aus Saphir, die Uhr selbst aus Grad-4-Titan. Sie erinnert mit ihrem fast viereckigen, kantigen Gehäuse und dem runden Zifferblatt an die Luxusuhren von Panerai. Uns gefällt das Design, bei stichprobenartigen Befragungen in unserem Umfeld gab es aber auffällig viele ablehnende Reaktionen.

Das Gehäuse ist mit einem Durchmesser von 47 mm und einer Höhe von 12,5 mm etwas kleiner als das der Apple Watch Ultra (49 auf 14,4 mm). Das Gewicht der Samsung-Uhr liegt bei 60,5 Gramm, die Apple Watch Ultra wiegt genau ein Gramm mehr. Beide Wearables gibt es nur in der genannten Größe.

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Samsung verbaut ein im 3-Nanometer-Verfahren gefertigtes SoC vom Typ Exynos W1000 mit 2 GByte RAM. Der Prozessor verfügt über einen Performance-Kern (A78) und vier Effizienz-Kerne (A55). Laut Samsung sollen Apps damit zu 2,7-mal schneller starten als auf der Galaxy Watch 6. In der Praxis läuft einfach alles ohne Ruckler, nennenswerte Ladezeiten oder ähnliche Probleme.

Die Bedienung erfolgt per Touch sowie mit den bekannten Galaxy-Watch-Tasten an der Seite. Neu ist eine dritte, orange Taste in der Mitte. Die ist nicht drehbar, sondern entspricht dem Action-Button der Apple Watch Ultra und ist per Menü mit mehreren Befehlen belegbar. Vorgegeben ist die Auswahl der Sportaktivitäten. Wenn man die Taste fünf Sekunden lang drückt, ist ein leider nicht wirklich alarmistisch lauter Alarmton zu hören.

Bekannte Funktionen und ein Extra

Die Ultra bietet die gleichen Trainings- und Sportmöglichkeiten wie die aktuellen Nicht-Ultra-Sportuhren von Samsung, bis auf ein Extra: Es gibt Unterstützung für Multisport, um einen Triathlon am Stück aufzuzeichnen - was beim Ausprobieren (ohne echten Triathlon) anstandslos geklappt hat.

Anders als die Apple Watch Ultra verfügt die Samsung-Ultra über keinerlei spezielle Tauchmodi, sie ist mit 10 ATM allerdings wasserfester als die meisten anderen Smartwatches des Herstellers. Außerdem ist sie staubgeschützt nach IP68 und entspricht dem Militärstandard MIL-STD810H.

Der Herzfrequenzsensor und das Dualband-GPS haben ihre Aufgaben ohne Probleme erledigt, Ausreißer bei der Sensorik sind uns nicht aufgefallen. Die Suche nach dem GPS-Signal war immer nach wenigen Augenblicken erledigt. Die Ultra verfügt unter anderem über ein Barometer, einen Kompass und einen Sensor für Umgebungslicht - die Helligkeit des Displays wird automatisch angepasst.

"Bis zu 100 Stunden Power im Energiesparmodus"

Samsung macht nur vage Angaben zur Akkulaufzeit (Kapazität: 590 mAh). In der Praxis sind wir im Smartwatch-Modus und beim Sport mit GPS auf annähernd die gleichen Werte wie mit einer Apple Watch Ultra gekommen. Hier hat Samsung die Möglichkeit verpasst, den Wettbewerber in einem wichtigen Punkt zu übertrumpfen.

Im Betrieb als Smartwatch verbraucht der Akku pro Tag mit Always-on (Default) um die 40 Prozent der Ladung, und pro Stunde Laufen oder Radfahren um 10 bis 15 Prozent. Je heller das Umgebungslicht, desto heller leuchtet auch das Display und desto schneller leert sich natürlich der Akku.

Wer die Galaxy Ultra länger verwenden möchte, kann Energiesparmodi aktivieren: "Freue dich auf bis zu 100 Stunden Power im Energiesparmodus oder bis zu 48 Stunden im Workout-Energiesparmodus" , schreibt Samsung selbst auf der offiziellen Webseite.

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Wie schon erwähnt, unterscheidet sich die auf WearOS 5 basierende Ultra abgesehen von wenigen Details nicht von allen anderen Galaxy-Watches mit dem gleichen Betriebssystem. Es gibt also alle bekannten Funktionen, von Benachrichtigungen über Fitness- und Wellnessdaten (Puls, Stress) bis hin zu herunterladbaren Apps.

Offlinekarten werden nicht unterstützt. Wir können aber Routen mit vorgefertigten GPS-Daten über die Smartphone-App Samsung Health laden und die Strecke dann auf dem Smartphone verfolgen, während die Watch alle Daten aufzeichnet. Das Koppeln von externen Sensoren (Brustgurte) und das Senden der Herzfrequenz sind von Haus aus nicht vorgesehen.

Samsung Galaxy Watch Ultra: Verfügbarkeit und Fazit

Die Samsung Galaxy Watch Ultra(öffnet im neuen Fenster) ist in mehreren Farbversionen und mit unterschiedlichen Armbändern für rund 700 Euro erhältlich. Wie schon geschrieben, ist die Hardware bei allen Modellen gleich. Wer LTE nicht verwenden möchte, kann es einfach ignorieren.

Fazit

Die Samsung Galaxy Watch Ultra ist eine gute Smartwatch, die für sehr ambitionierten Sport ( "Ultra" ) aber nur bedingt geeignet ist. Uns fehlen Funktionen wie das umstandslose Senden der Herzfrequenz an Fitnessgeräte sowie die Unterstützung von externen Sensoren.

Dazu kommt - ähnlich wie bei der Apple Watch Ultra - die mäßige Akkulaufzeit im Vergleich mit echten Sportuhren. Wenn man morgens vor einer etwas längeren Radtour oder Wanderung das Wearable erst auf 100 Prozent bringen und dann zur Sicherheit trotzdem Energiesparmodi verwenden muss, ist das heutzutage nicht mehr hinnehmbar.

Als freizeit-sportlich anmutende Galaxy Watch finden wir die Ultra aber gelungen. Der Bildschirm ist fantastisch und selbst bei maximaler Sonneneinstrahlung gut ablesbar. Über das Design kann man sich streiten, aber die Uhr liegt gut am Arm, liefert stimmige Daten etwa über den Puls und ist inklusive der Tasten hervorragend verarbeitet.


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