Sag-Aftra: Längster Spielestreik endet mit Signal gegen KI-Missbrauch

Die Schauspiel- und Sprechergewerkschaft Sag-Aftra hat das Ende des langwierigen Arbeitskampfs in der US-Spielebranche offiziell besiegelt: Die Mitglieder der Organisation haben mit großer Mehrheit dem neuen Tarifvertrag für interaktive Medien zugestimmt.
Laut Pressemitteilung(öffnet im neuen Fenster) stimmten rund 95 Prozent für das sogenannte "Interactive Media Agreement" , das unter anderem neue Regeln für den Einsatz von künstlicher Intelligenz vorsieht.
Der Streik wurde auch als Reaktion auf KI-generierte Stimmen wie die von Darth Vader in Fortnite , die ohne Zustimmung der Originalsprecher entstanden waren, begonnen.
Mit dem neuen Vertrag verpflichten sich die beteiligten Studios, digitale Abbilder von Stimme, Aussehen oder Bewegung nur noch mit explizitem Einverständnis zu nutzen.
Zudem müssen Unternehmen transparent offenlegen, wann, wie oft und wofür solche "Digital Replicas" eingesetzt werden - inklusive Angaben zur Vergütung.
Deutlich höhere Gagen
Auch finanziell bringt das Abkommen Verbesserungen: Die Grundgagen steigen sofort um 15,17 Prozent. Ab Ende 2025 folgen jährliche Erhöhungen um jeweils drei Prozent.
Bei Motion-Capture-Drehs mit riskanten Stunts sind medizinische Fachkräfte verpflichtend, Überstunden werden künftig doppelt vergütet. Außerdem erhöht sich der Arbeitgeberanteil zur Altersvorsorge.
Gewerkschaftspräsidentin Fran Drescher sprach von einem "bedeutenden Fortschritt beim Schutz vor KI-Missbrauch" und ergänzte: "Dieses Abkommen ist ein Sieg für alle, die in dieser Branche arbeiten und sich eine faire und respektvolle Behandlung wünschen."
Mit dem Beschluss endet der bisher längste Streik in der Geschichte des US-Spielemarkts. Sag-Aftra betont, dass der neue Vertrag nicht nur die Interessen ihrer Mitglieder schütze, sondern auch ein wichtiges Signal an die gesamte Branche sende: KI dürfe kreative Arbeit nicht ersetzen, sondern müsse klare und faire Regeln beachten.



