Sachsen-Anhalt: Tausend Laptops bleiben in der Verwaltung ungenutzt
Bereits im April 2021 hatte des Justizministerium Sachsen-Anhalt damit begonnen, die IT für das Ministerium selbst, Richter, Staatsanwaltschaften und Gefängnisse zu erneuern. Dafür hat das Ministerium für etwa eine Million Euro neue Laptops gekauft. Doch eineinhalb Jahre später ist ein Großteil dieser Geräte immer noch nicht in Betrieb, wie der MDR nach eigenen Recherchen berichtet(öffnet im neuen Fenster) .
Demnach könne das Justizministerium derzeit keine genauen Angaben darüber machen, wie viele der Geräte tatsächlich in Benutzung seien. Denn laut dem MDR sei das Abgleichen mit den Seriennummern zu aufwendig. Die neuen Laptops seien darüber hinaus im Rahmen eines fortlaufenden Techniktauschs als Ersatz für Altgeräte vorgesehen. Dazu ist es bisher in den meisten Fällen aber offenbar nicht gekommen. Lediglich 200 Arbeitsplätze seien bisher umgestellt worden.
Die deutlichen Verzögerungen sind laut Informationen des MDR darauf zurückzuführen, dass derzeit schlicht nicht genug Mitarbeiter für den Austausch der Technik zur Verfügung stünden. Ebenso fehlten notwendige technische Anbindungen zur Fernwartung. Von der Ausgabe der Geräte bis zur Einsatzbereitschaft könnten mehrere Wochen vergehen, heißt es.
Der Autor meint dazu:
Der Finanzrahmen der Laptops des Justizministeriums ist zwar im Vergleich zu anderen Digitalisierungsproblemen in Deutschland vergleichsweise klein. Dennoch zeigt sich hieran exemplarisch, dass für viele politische Entscheidungsträger eine Modernisierung der IT beim Kauf neuer Hardware aufhört. Dass zunächst Infrastruktur geschaffen werden muss, samt fähigem Personal und Support, scheint bei einigen Verantwortlichen immer noch nicht angekommen zu sein.